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Sani Pass – Coffee Bay

„Tag 3 – Abenteuer Sani-Pass: Heute erwartet uns das ultimative Offroad-Abenteuer. Nach einem gemeinsamen Frühstück machen wir uns in kleinen Gruppen auf um den Sani-Pass – eine der spektakulärsten und steilsten Passstraßen der Welt – zu erklimmen. In einem allradgetriebenen Fahrzeug bezwingen wir Serpentine um Serpentine, bis wir im höchsten Pub Afrikas unseren wohlverdienten Lunch einnehmen werden. Nach der Mittagspause wagen wir uns wieder an die steile Abfahrt, wo viele atemberaubende Fotomotive auf uns warten werden…“

So oder so ähnlich könnte eine Beschreibung der gefühlt einhundert Hummeldumm-Touren lauten, die uns bei unserer Abfahrt auf dem Pass entgegen kamen (Wer „Hummeldumm“ nicht gelesen hat, sollte es spätestens jetzt tun! Danach wird nie wieder einer eine Gruppenreise buchen.).

Nach einer eiskalten Nacht und einem letzten wärmenden Kaffee im höchsten Pub Afrikas machten wir uns an die Abfahrt. Erst einmal mussten wir aus Lesotho wieder ausreisen, die Grenze hierfür befindet sich auf der Passhöhe. Der Pass selbst ist südafrikanisch aber die Grenzstation befindet sich erst 8 Kilometer weiter in Richtung Tal.

Der Weg war steiler, als wir ihn aus 2011 in Erinnerung hatten aber es machte tierisch Spaß, erneut hier zu fahren. Die ersten Kurven sind die steilsten, in jedem Scheitelpunkt hat man das Gefühl, dass das Heck des Autos gleich über die Kurve rausschiebt. Aber wir fuhren natürlich langsam genug, damit das nicht passierte.

Nachdem die ersten steilen Kurven gemeistert waren, wurde es flacher und nach einer halben Stunde erreichten wir den südafrikanischen Grenzposten. Es war noch viel zu früh, wir sind den Sani-Pass jetzt zum zweiten Mal gefahren aber beide Male nur runter also entschlossen wir uns kurzerhand, dass wir erst gar nicht wieder nach Südafrika einreisten, sondern direkt wendeten und jetzt mal den Hochweg probieren wollten. Wir befürchteten, dass unser Auto die letzten steilen Kurven nicht schaffen würde aber dann würden wir einfach wieder umdrehen.

Die Aussicht von unten auf die Felswand der Drakensberge war noch viel beeindruckender als der Blick von oben ins Tal. Nach dort oben würden wir gleich fahren. Es sah aus, wie wenn man die Felswand senkrecht hoch fahren müsste um dort hin zu gelangen.

Es ging über die selben Felsen und durch die selben kleinen Bachläufe wie schon auf dem Runterweg und unser Auto schlug sich besser als erwartet. Wir schafften auch die letzten steilen Serpentinen ohne größere Anstrengung und schon waren wir wieder oben.

Auch hier wendeten wir ohne erneut nach Lesotho einzureisen und fuhren den Pass nun zum letzten Mal runter. Bei diesem Mal kamen uns die oben angeführten Touris, gefangen in ihren Landcruisern mit ihrem Tourguide in Scharen entgegen.

Der Weg von Grenze zu Grenze, der normal ungefähr eine halbe Stunde dauert, dauerte nun doppelt so lang, da wir vor jeder Kurve anhalten mussten, um das von unten entgegen kommende Auto durchzulassen. Natürlich war es damit nicht getan. Jedes zweite Auto hielt an und die (meist deutschen) Insassen fragten uns aus.

„Wie ist euer Auto hier her gekommen?“

„Seid ihr den ganzen Weg von Deutschland aus gefahren?“
„Wie lange seid ihr schon unterwegs?“
„Was ein ganzes Jahr Afrika? Wie macht man das?“
„Was hat denn die Verschiffung gekostet?“
„Ist das mit dem Baby überhaupt zu schaffen?“

Das ist nur ein Auszug aus Fragen, die wir schon seit Anbeginn der Reise andauernd gestellt bekommen. Am Anfang war es noch toll und wir waren stolz, alles zu erzählen, aber mittlerweile nervt es meistens nur noch, vor allem da es auch wirklich immer und immer die selben Fragen sind.

Die einheimischen Guides auf dem Sani-Pass hielten stumm aus und als die Fragestunde vom Beifahrersitz beendet war, durften sie weiter fahren. Nur wir kamen nicht wirklich weiter, weil die nächsten Deutschen schon auf uns lauerten…

Irgendwann hatten wir die Abfahrt dann doch geschafft und bekamen erneut unseren Einreisestempel von Südafrika in den Pass.

Wir fuhren noch weiter bis Underberg wo wir einkauften und die Nacht in einem Backpackers mit Camping verbrachten. Steve und seine Frau waren früher auch Overlander und somit hatten sie viele hilfreiche Tipps für uns parat.

Von Underberg aus ging es weiter über Port St. Johns nach Coffee Bay. Auch hier waren wir 2011 schon einmal und trotz des abartig versifften Hotels damals hatte es mir die raue Schönheit der Wildcoast angetan und ich wollte erneut dort hin zurück. Wir kamen auf einen Camping, der gefühlt inmitten eines Urwaldes lag. Wir kämpften uns durch meterhohe Grünpflanzen, um zu unserem Stellplatz zu gelangen. Alles Mögliche an Getiers kreuchte und fleuchte dort rum. Es war ekelhaft aber auch von faszinierender Schönheit. Passend zur Wildcoast eben…

 

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