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Tag 11 – Andalsnes-Jostedal (24.07.2012)

Ich (Sarah) wachte morgens von einem bekannten Geräusch auf: REGEN! Es schüttete wie aus Eimern! Es war bereits taghell und ich hatte alle meine Hoffnung verloren, bei Sonne aufzustehen, Ich schaute auf die Uhr und es war erst 5:11Uhr. Ich betete, dass sich im Laufe der nächsten zwei bis drei Stunden noch etwas ändern würde. Ich hatte keine Lust, schon wieder unsere Sachen bei strömenden Regen einzupacken. Mit meinen Stoßgebeten zum Himmel schlief ich wieder ein. Gegen 8 Uhr wurden wir geweckt: Von Sonnenstrahlen! Meine Gebete wurden erhört und das Zelt war schon fast wieder trocken.

Wir packten unser Zeug zusammen und fuhren los in Richtung Trollstiegen. Erstmals fuhren wir in Norwegen bei Sonnenschein. Die Temperaturanzeige im Auto schraubte sich immer weiter in die Höhe, bis auf 22 Grad!

Schönstes Wetter begleitete uns entlang der Fjorde. Es war einfach atemberaubend! Glasklares Wasser, strahlend blauer Himmel und im Hintergrund das zerklüftete eisbedeckte Gebirge. Endlich! Auf diesen Moment hatten wir 11 Tage lang gewartet.

IMG_2526Nach ca. 50 km in wunderschönster Landschaft führte der Weg nun weg von der Küste in die Berge und die Straßen wurden immer kurvenreicher. Teilweise ging es im Schneckentempo voran, da wohl jeder unterwegs war um den Trollstiegen zu erklimmen, teilweise sogar mit Wohnmobil oder Wohnwagen-Gespann. Man muss dazu sagen, dass der Pass komplett geteert ist. Es ist also kein Vergleich zu den gefahren Pässen in Südafrika, aber lustig war es trotzdem. Vor allem erkennt man als Hintermann sofort, in welchem Fahrzeug mit norwegischem Nummernschild ein Norweger sitzt und bei welchem Auto es sich um ein Mietwagen handelt und ein ängstlicher Flachländer drin sitzt.

13 km schlängelte sich der Pass hinauf und oben angekommen empfing uns ein Touristenauflauf. Kurz unterhalb des Scheitelpunkts haben die Norweger ein Touristenzentrum aus den Berg gestampft.. Entsprechend voll ging es dort zu. Es wurde sich sogar um die Parkplätze geprügelt!

IMG_2537Unter anderem gab es eine Aussichtsplattform, die frei über die Schlucht hinausragte. Wenn man schwindelfrei ist (es ging sicher einige hundert Meter in die Tiefe und die Plattform besaß als Brüstung nur Glasscheiben) hat man von hier aus einen atemberaubenden Blick über die Landschaft und den kompletten Pass.

Noch ein paar Fotos gemacht und weiter ging es. Auf der anderen Seite fuhren wir den Pass wieder runter und zur Fähre, die uns über einen Fjord wieder zurück auf’s „Festland“ bringen sollte.

IMG_2551Hierzu eine kurze Erläuterung: Da das Land an der Küste durch die Fjorde so zerklüftet ist und die Strecke auf dem Landweg über die ganzen Inseln und Halbinseln wahrscheinlich 10x so lang wäre, kann man die Fjorde ganz bequem mit einer Fähre überqueren. Sie bringt einem auf recht schnellem Weg von A nach B, wird benutzt wie ein Bus und fährt ungefähr im 15-Minuten-Takt.

 

Nachdem wir auf der anderen Seite in Eidsdal angekommen waren, machten wir eine kurze Pause und besprachen den weiteren Weg. Es sollte heute noch zum Jostedalsbreen gehen, einem Gletscher, der im gleichnamigen Nationalpark liegt. Der 487 km² große Gletscher bildet mit seinen rund 30 weiteren, benachbarten und bis zu 500 Meter mächtigen Gletschern eine zusammenhängende Eisfläche von insgesamt ca. 1000 km². Damit ist er der größte Plateaugletscher des europäischen Festlands.

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Von Nass, zu heiß, zu kalt… Man könnte meinen, wir wüssten auch nicht was wir wollten…

IMG_2556Weiter ging es bergauf bergab über steile Serpentinenstraßen. Nach einer sehr engen Kurve stoppte es plötzlich. Der Grund erkannten wir schnell: Wir bogen in die Straße am berühmten Geirangerfjord ein. Augenblicklich vergaßen alle Touries sämtliche Verkehrsregeln und parken mitten auf dem Weg und in der Kurve, um einen Blick und ein Foto auf den Fjord zu erhaschen. Als wir uns an den Verrückten vorbei gekämpft hatten und um die nächste Kurve kamen sahen wir im Hafen von Geiranger eine alte Bekannte… Die AIDA lag vor Anker. Wir fragten uns, ob es sich um die selbe AIDA handelte, wie die, die wir vor ein paar Tagen kurz vorm Nordkapp vor lauter Regen, Wind und Nebel mehr erahnen als sehen konnten. Falls es die selbe war, freuen sich die Passagiere des Schiffes sicherlich genauso über das schöne Wetter wie wir.

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