Der Tag begann mit wunderschönem Wetter, einem guten Frühstück (wieder mit Kottbullar!) und einem heißen Kaffee.
Danach packten wir unser Zeug, das Auto-Tetris brauch ich ja nicht mehr erwähnen und fuhren in die Stadt. Ich muss mich übrigens korrigieren, die besagte City-Maut in Kopenhagen und jetzt hier in Stockholm betrifft NUR einheimische Kennzeichen, keine Ausländer! Wir hätten uns also die Sache mit dem Bus in Kopenhagen schenken können. Aufgrund der neuen Erkenntnis haben wir deshalb gleich das Auto mit genommen, uns einen Parkplatz gesucht und ein bisschen die City erkundet.
Den ersten Halt machten wir an der Kathedrale Storkyrkan, in der uns von unserem Reiseführer eine wunderschöne Statue angepriesen wurde. Die Kathedrale war riesig, wunderschön geschmückt und von einem gewaltigen Altar dominiert, der komplett aus Holz und Silber gearbeitet ist.
Links des Altars erhebt sich ca. vier Meter hoch die Statue von Georg und dem Drachen. Die Statue zeigt den heilige Georg, der auf seinem Pferd mit erhobenem Schwert gegen einen am Boden liegenden Drachen kämpft. Fasziniert betrachteten wir das Denkmal!
Nach einem Rundgang und ca. 300 Fotos verließen wir die Kirche Richtung der schmalsten Gasse Schwedens. Kein Witz! Die ist wirklich schmal, ca. 60 cm! Und den Touristenmasse kaum gewachsen, die sich unablässig dort hindurchquetschen wollen. Aber auch wir haben es getan, was meiner Platzangst nicht gerade zugute kam…
Zurück am Auto wollten wir noch zum Vasa-Museeum, was sich ein bisschen außerhalb der City befindet.
Ein kleiner geschichtlicher Exkurs, damit auch jeder weiß um was es geht:
Die Kriegsschiff Vasa war das Flaggschiff der königlichen Marine und der größte Stolz der Seemacht Schweden. 1628 lief sie zu ihrer Jungfernfahrt aus, kam aber nur 1300 Meter weit und sank noch im Hafenbecken Stockholms. 50 Menschen verloren dabei ihr Leben…
1956 hat sich ein Meeresarchäologe auf die Suche gemacht und das Schiff, es gefunden und gehoben. Nach 17 Jahren Restaurierungsarbeiten war es sogut wie wiederhergestellt und man kann es seit 1990 in einem dafür gebauten Museum bewundern.
Da wollte ich hin…
Nachdem wir aber auf den Parkplatz fuhren und die schon in dritter Reihe parkten, gab ich schnell meinen Versuch auf… Das nächste Mal vielleicht.
Denn ich kann euch sagen, es war nicht das letzte Mal, das wir Stockholm besucht haben. Kopenhagen war schon grandios, aber Stockholm übertrifft alles! Wunderschöne Gebäude, ein super Flair und nette Menschen machen diese Stadt unvergesslich für uns und wir werden auf jeden Fall wiederkommen!
Wir bogen also auf die Stadtautobahn ein. Unser Weg führte uns nördlich raus aus Stockholm Richtung Uppsala. Dort wollten wir eigentlich nur hin, weil wir den Namen so abgefahren fanden!
Aber als wir dort ankamen war das erste was wir fanden ein riesiger IKEA.
Kurzerhand gingen wir rein, denn wir wollten mal einen Hotdog in einem echten IKEA in Schweden essen. Außerdem wollten wir was dort kaufen, denn wer kann schon sagen, er hat was aus nem echtem IKEA in Schweden! Am besten sogar was mit dem Namen Uppsala. Da ja alle Gegenstände schwedische Namen haben, also auch Städtenamen, hofften wir das EINE zu finden (und hofften das es keine Küche oder Schrankwand ist!)
Die Fraktion IKEA-Käufer kann uns bitte korrigieren, aber wir haben nichts gefunden, was den Namen Uppsala trägt. Egal, Geld gespart. Aber den Hotdog gab es trotzdem, wieder was von unserer Muss-man-gemacht-haben-Liste abgehakt!
Wohl genährt machten wir uns wieder auf den Weg. Im Geiste mussten wir immer der E20 folgen um irgendwann nach Skara zu kommen… Unser Navi war aber anderer Meinung. Eigentlich sind wir keine von Denen, die blind ihrem Navi vertrauen und dann plötzlich und total überraschend auf der Rolltreppe zu einer U-Bahn stehen und es geht abwärts… Aber in diesem Fall waren wir unschlüssig, ob unser elektronischer Kollege nicht Recht hatte und hielten uns an seinen Rat. Wir fuhren ab, ein Stück die Straße entlang, bis ihm urplötzlich einfiehl, wir sollten doch lieber umdrehen… Verdammte Technik…
Also rumgedreht, wieder auf die Autobahn…
Die nächste Abfahrt aber jetzt wirklich ab und der Straße folgen… Okay, Kollege, wird gemacht.
Wir folgten der Straße, eine langgezogene Linkskurve, ungefähr 3 km gerade aus wieder links, gerade aus und wieder links… Und an der selben Stelle, an der wir vor einer knappen halben Stunde waren, standen wir auch jetzt… Verdammte Technik…
So blieb uns nichts anderes übrig, als unser analoges Navi zur Hand zu nehmen, und damit auf dem Schoß den richtigen Weg zu finden. Die Karte war übrigens neueren Datums als die Software unseres Navis… Verdammte Technik…
Aber wir schafften es dann doch irgendwann, die richtige Ausfahrt zu finden.
Also weiter Richtung Skara.
400 km von Uppsala nahmen wir die Ausfahrt und bogen auf einen Campingplatz nahe des Sees Vänern. Die Formalitäten waren schnell geregelt und wir fuhren zu Schlafplatz für diese Nacht. Das Stück Wiese teilten wir uns mit drei anderen Campern, bzw. Zeltern. Nach nicht ganz einer Stunde war das Zelt aufgestellt, der Tisch aufgebaut und wir hatten uns mit Schlafsack und Co häuslich für die Nacht eingerichtet. War echt ganz nett!
Da es für uns beide die erste wirkliche Nacht im Freien war, und ich rede von wirklich der ersten Nacht, war es schon ein bisschen aufregend. Sarah hatte noch nie gezeltet und meine Nächte kann ich an einer Hand abzählen…
Eigentlich war das Abendessen an der Reihe, aber unser Kocher hatte keine Lust auf Arbeiten… Nach gefühlten drei Stunden daran herumdoktorn (wahrscheinlich waren es keine 10 Minuten) hatte wir ihn am laufen und das Wasser in unserem Topf begann zu brodeln. Irgendwie geht Essenmachen daheim schneller, aber aus Erfahrung lernt man… Das nächste Mal wird erst Wasser aufgesetzt und dann das Zelt aufgebaut!
Die Nacht, die eigentlich keine war, denn es war um halb 12 Uhr noch hell, war gar nicht so schlecht. Abgesehen davon, dass der Platz an einer Bahnlinie liegt und alle zwei Stunden ein Zug donnernd vorbeirauscht und man das Gefühl hat, er fährt mitten durch unser Zelt… Aber das ist Camping!