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Bulgarien 1

Neuer Tag, neues Glück!

Die Sonne schien, es war 9 Uhr morgens und schon 25 Grad. Wir packten zusammen und verließen den Bach zurück auf die Überlandstraße, die uns zur Grenze bringen würde.

Knapp zwei Stunden später erreichten wir das vorerst letzte Land der EU. Unser Ziel war Sofia, die Hauptstadt Bulgariens.

Sofia

Wieder mal eine gewaltige Großstadt. Dieses Mal sogar mit mehreren Toyota Stützpunkten, die Chancen auf eine Reparatur stiegen zusehends.

Doch selbst in dieser riesigen Stadt waren in keinem einzigen Laden die nötigen Ersatzteile vorrätig. Erneut Lieferzeiten von mehreren Wochen…

Es wurde uns sogar geraten, direkt nach Hause zu fahren und die Teile dort zu bestellen, was leider inakzeptabel für uns war… Niedergeschlagen verließen wir den letzten Händler und fuhren zu unserem Campingplatz.

Ein winziger Hof mitten in der Stadt war der Anlaufpunkt für alle Reisenden. Der Besitzer, und ich übertreibe nicht, war der wiederauferstandene Montgomery Scott von der Enterprise. Jedes Mal, wenn er uns freundlich zulächelte musste ich ein Lachen unterdrücken, weil mir durch den Kopf ging „Scotty, beam mich hoch!“

Sein brutaler russischer Akzent machte die Sache auch nicht gerade besser. Es war ein schöner kleiner Platz und wir blieben gleich für zwei Nächte.

Da die U-Bahnhaltestelle gleich ums Eck war nutzten wir die Gelegenheit und fuhren ins Stadtzentrum. Aber wiedermal war allein das Ticket kaufen eine Herausforderung, denn der Automat war wiedermal nur in kyrillisch.

Aber dank einer netten Angestellten saßen wir kurz darauf im Zug auf dem Weg in die City.

Ich muss gestehen, die Stadt, dass ich mich ein bisschen schwer tue, die Stadt zu beschreiben. Ein Mix aus sozialistischen Bauten, Wolkenkratzern, orthodoxen Kirchen und Shopping Malls bilden den Stadtkern. Ein Netz aus uralten Straßenbahnen verbindet die wichtigsten Orte und Touristen Spots.

Wir genossen den Zusammenprall aus Moderne und ehemaligem Sowjet Flair und zogen den ganzen Tag kreuz und quer durch die Straßen, besuchten Kirchen und ließen uns von tausenden Menschen durch die Einkaufsmeilen treiben.

Als wir abends nach Hause kamen, waren wir wirklich platt. Nur mit Mühe konnten wir unsere Tochter wach halten, die nach all den Eindrücken total kaputt war und uns immer wieder beinahe im Buggy weg nickte.

Den Abend verbrachten wir mit unseren Nachbarn, die am Nachmittag angereist waren und tauschten Geschichten aus. Die beiden Holländer kamen an diesem Tag direkt aus Istanbul und konnten uns viele hilfreiche Tipps geben.

Dabei fiel mir auch auf, dass eine Halterung unserer Ladefläche gebrochen war. Die Pisten Albaniens hatten doch mehr Spuren hinterlassen, die jetzt unter all dem Schlamm langsam zum Vorschein kamen.

Aber wiedermal hatten wir Glück und fanden eine Werkstatt, die uns den Schaden umgehend reparieren würde. Am nächsten Morgen wurden wir vorstellig und zwängten unseren Hilux in die winzige Garage, die Haider Rahal als Arbeitsplatz diente.

Der gebürtige Syrer betrieb hier eine Auspuffreparaturwerkstatt und war ein Meister im Umgang mit dem Schweißgerät. Er zimmerte uns schnell eine neue Halterung und schweißte sie kurzerhand ein. Die Kosten beliefen sich auf 10 Euro und eine Stirnlampe, da seine Werkstattlampe bei der Reparatur draufging.

Er bedankte sich überschwänglich, genau wie wir, denn so konnten wir direkt unseren Weg zur Grenze fortsetzen.

Wir blieben noch eine letzte Nacht im Land, denn wir wollten früh am Morgen aufstehen und die sieben Stunden bis Istanbul durch fahren. Dafür würden wir um drei Uhr morgens aufstehen, schnell packen und los. Elisabeth könnte noch weiter schlafen und wir würden in Ruhe die weite Etappe fahren können.

Bei Sonnenaufgang erreichten wir die Außengrenze der EU.

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