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Wüste – Windhoek – Etosha

Die Sonne weckte uns wieder mit den tollsten Farben.

Es war angenehm kühl, unser Camp lag noch teilweise im Schatten des Berges, als wir Kaffee kochten und einfach auf unseren Stühlen saßen und die Szenerie genossen. So weit das Auge reichte nur Steine, Sand und ein paar karge Bäume. Und alles in den Tönen braun und beige mit einem tiefblauen Himmel darüber. Wir hatten seit Swakopmund keine Wolke mehr gesehen. Es war atemberaubend!

Mit uns erwachte auch die Wüste selbst, die ersten Oryxantilopen machten sich auf Futtersuche in der ausgedörrten Steppe und die Vögel überflogen das Terrain auf der Suche nach Insekten. Die sollten mal lieber die verdammten Moskitos fressen, die uns die halbe Nacht maltretiert hatten.

Als wir gepackt hatten und das Auto fertig war, machten wir uns auf zu unserem nächsten geplanten Übernachtungsplatz, Mirabib. Wieder ein Felsen im weiten Meer der Steppenpflanzen und seltenen Bäume.

Doch auch dieser Weg sollte wieder eine Herausforderung werden, denn auch diese Piste war alles andere als gut. Wellblech, so weit das Auge reicht, sogar teilweise so schlecht, dass neben der offiziellen Piste eine zweite Fahrspur gezogen war, die zwar besser, aber auch nicht wirklich gut war.

Was aber für diese Piste sprach waren die vielen wilden Zebras, Strauße und Antilopen, die am Wegesrand grasten und sofort reißaus nahmen, als sie uns angepoltert kamen hörten.

Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h und einem gefühlten Lärmpegel von 500 Dezibel hatten wir das Gefühl uns zerlegt es das Auto. Weder extrem langsam fahren noch schnell – so dass man nur die Kuppen des Wellblechs nimmt – brachte eine Besserung. Wir erreichten komplett durchgeschüttelt das Camp und unser Gefühl, dass es das Auto zerlegt hat, täuschte nicht ganz. Es war nichts schlimmes aber einige Schrauben hatten sich losgelöst und der Blinker hing in der Stoßstange herunter.

Am Camp gab es wieder eine Handvoll Stellplätze um den Berg verteilt, auf dem man sich den für sich Schönsten aussuchen konnte, da kein anderes Fahrzeug vor uns da war.

Dort genossen wir bei Lagerfeuer, Braai und Bier wiedermal die untergehende Sonne und die heraufziehende Nacht. Unser Vorteil war eine leichte aber ausreichende Brise, dass uns die Mücken verschonten und wir die volle Pracht des Sternenhimmels genießen durften. Die Milchstraße erstrahlte über uns und wir waren fasziniert von der Fülle an Sternen, die man daheim niemals so sehen kann. Es war eine absolute Schwärze, die nur von den Sternen erhellt wurde.

Nach einem wiedermal atemberaubenden Sonnenaufgang machten wir uns auf den 300 km langen Weg nach Windhoek, wo wir zum einen eine Verabredung mit Christina aus dem Guesthouse hatten und zum anderen eine Werkstatt anfahren wollten, um einen Ölwechsel machen und einen neuen Keilriemen einbauen zu lassen.

Unterwegs wurden wir von zwei schweizer Fahrradfahrern angehalten und um Wasser gebeten. Sie wollten die gesamte Ostküste Afrikas mit dem Rad erfahren und begannen in Windhoek Ihre Reise. Ein wenig stirnrunzelnd aufgrund der entspannten 35 Grad gaben wir ihnen unsere letzten Liter Wasser, da wir ja in Windhoek nachfüllen konnten und sie noch einen gewaltigen Weg vor sich hatten, denn an die Küste waren es noch ungefähr 250 km.

Sie bedankten sich überschwänglich, wir wünschten uns gegenseitig eine gute Reise und weiter ging es.

Wir schlossen uns mit Christina kurz und machten aus, dass wir die Nacht der Einfachheit halber im Auto übernachten würden, aber im Hof ihres Hauses. Da würden wir dann auch mit ein paar Freunden grillen.

Aber erst die Arbeit…

Auf einen Tipp hin fuhren wir Afrox an, einen Gasbetrieb, der auch deutsche Gasflaschen füllen könne. Wir erwarteten schon wieder abgewiesen zu werden aber ohne überhaupt mit der Wimper zu zucken wurde unsere Flasche gefüllt. Endlich!

Weiter ging es zur Werkstatt. Der Chef Stefan Etzold sagte uns im reinsten deutsch, dass seine Werkstatt extrem besucht sei, er uns aber auf Grund unserer Lage und Reiseart für den nächsten Morgen rein schieben wolle. Es wäre schnell erledigt und wir könnten weiter.

So verbrachten wir einen wunderschönen und geselligen Abend mit Christina, ihrer Familie und Freunden bei Fleisch, Bier und Braai.

Früh am nächsten Morgen machten wir uns nach der Verabschiedung und des Versprechens, dass wir in Kontakt blieben auf den Weg zur Werkstatt.

Der Service war wirklich hervorragend und auch relativ schnell gemacht, gegen Mittag konnten wir uns wieder auf den Weg machen.

Da wir noch einkaufen mussten und es uns danach zu spät wurde für eine Weiterfahrt entschieden wir uns eine weitere Nacht in Windhoek zu bleiben und checkten auf einem nahen Camping ein. Uns erwartete ein weiterer Luxusstellplatz mit Grill und Sanitärgebäude.

Wohl geruht machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg nach Norden, denn der Etosha Nationalpark sollte unser nächstes Ziel sein.

 

2 Antworten auf „Wüste – Windhoek – Etosha“

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