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Türkei 6

Durchmarsch

Die Grenze in die Türkei war wieder schnell erledigt. Die Grenzer hatten nicht viel Interesse, unser Durcheinander im Aufbau nach irgendwelchen illegalen Dingen zu durchsuchen. Außerdem war unsere Tochter wiedermal der Mittelpunkt und alles weitere nur Nebensache.

Unser Plan sah vor, so schnell wie irgend möglich durch die Türkei zu kommen. Wir kalkulierten mit einer Nachtfahrt, die schon einiges der Strecke abdecken würde. Nichts desto trotz würden es zwei harte Tage werden, bis wir Istanbul erreichen sollten. Wir fuhren bis wir nicht mehr konnten.

Die erste Nacht nach der Grenze verbrachten wir an einem der schönsten Wildcamp Spots, die wir bisher gefunden hatten.

Zwischen hoch aufragenden Feenkaminen in einer Schlucht schlugen wir unser Lager auf. In dieser Nacht wollten wir um zwei Uhr morgens aufstehen und unsere erste Marathonetappe in Angriff nehmen.

Aber zuerst genossen wir noch den atemberaubenden Sonnenuntergang, der sich uns vor dieser gigantischen Kulisse um uns bot.

Als der Wecker klingelte, war ich sofort hell wach. Die Etappe hatte mich eh kaum schlafen lassen und ich wollte sie eigentlich nur hinter mich bringen. Wir standen auf, machten uns Kaffee und fingen an zusammen zu räumen.

Pünktlich um drei Uhr früh waren wir auf der Straße. Unsere erste größere Stadt war Erzurum, die wir aber nur passierten. Der direkte Weg durch die Türkei führte uns durchs Landesinnere, vorbei an den wüstenähnlichen Landschaften im Osten. Im Morgengrauen wurden die Landschaft um uns herum bergiger und grüner. Das Terrain bot einen wunderschönen Anblick, was natürlich durch die gerade aufgehende Sonne noch verstärkt wurde. Wir fuhren den ganzen Tag.

Nach 16 Stunden und über 1000 gefahrenen Kilometern erreichten wir unseren Übernachtungsplatz 300 Kilometer vor Istanbul.

Ein kleines Naherholungsgebiet mit Grillplätzen an einem See sollte unser Lager für die Nacht werden.

Was wir aber irgendwie nicht mehr auf der Uhr hatten, war die Begeisterung der Türken fürs Campen und Picknicken. Als wir den See erreichten, stauten sich schon die geparkten Autos und die Grillstationen waren alle belegt. Überall waren Menschen, spielten Kinder und brannten Feuer…

Ein wenig deprimiert und total kaputt fuhren wir ins letzte Eck der Anlage und bauten das Auto auf. Die Nacht war ruhig, wenn man von gelegentlichen Autos absah, die mit offenen Fenstern und dröhnenden Boxen an uns vorbei fuhren. Aber das kannten wir schon, wir waren ja in der Türkei. So sind sie…

Am Morgen war es kühl und der Nebel hing zwischen den Bäumen. Nach dem Frühstück entschädigten wir noch etwas unsere Tochter für die harte Zeit im Auto und ließen sie sich auf dem Spielplatz, der zum Naherholungsgebiet gehörte, austoben.

Danach packten wir unsere Sachen und machte uns auf den Weg nach Iatanbul. Wir waren gespannt, wie Mehmet und Chelal reagieren würden, wenn wir auf einmal wieder vor der Tür standen.

Istanbul

Eigentlich wollten wir überhaupt nicht über Istanbul fahren und uns den Stress mit dem Verkehr geben, aber unser Auto hatte ein paar Reparaturen fällig, die wir nicht alleine erledigen konnten und da wollten wir wieder zu Yücel, der uns ja schon bei unserem letzten Besuch super weiterhelfen konnte.

Aber zuerst nutzten wir die letzte verbliebene Möglichkeit, in die Stadt zu kommen, da wir die anderen Wege bereits genutzt hatten.

Der eurasische Tunnel!

Die neueste Option, von Asien nach Europa zu gelangen war ein Tunnel, der sich wie die Zugverbindung auch unter dem Bosporus erstreckt und eine direkte Verbindung zwischen den beiden Kontinenten für Autos ermöglicht. Und das Beste: von Ost nach West kostet er keine Maut!

Die Freude war riesig, als wir auf den Parkplatz des Fußballplatzes rollten. Leider konnten wir nicht hupen, denn das war eine der Dinge, weswegen wir zu Yücel mussten.

Mehmet hatte Dienst und kam sofort freudestrahlend und mit Freudentränen in den Augen heraus geeilt, als er unser Auto auf den Kameras sah. Er schloss uns in die Arme und freute sich wie ein kleines Kind. Standesgemäß musste sofort seine Frau informiert werden, mit der wir dann per Videochat sprechen mussten.

Auch sie freute sich ungemein.

Genau wie Celal, der eine Stunde später eintraf und unser Auto schon von weitem erkannte.

Wir waren wieder zu Hause!

Mehmet lud uns für den Abend auf ein Essen bei sich ein, was wir aber auf Grund der langen Fahrt und der Reparatur, die am Morgen erledigt werden sollte, lieber ablehnten. Um 9 Uhr sollten wir bei Yücel sein, was bei dem Istanbuler Verkehr bedeutete, dass wir um halb 7 aufstehen mussten.

Aber für den nächsten Nachmittag zum Picknick ließen wir uns breit schlagen, er würde für alles sorgen, wir müssten bloß zum Treffpunkt kommen. Freudestrahlend verabschiedete er sich, denn seine Schicht war vorbei, wir würden uns dann am nächsten Nachmittag sehen.

Den Abend verbrachten wir ganz gemütlich mit Celal und einer Shisha. Also ich… die Damen genossen nur den Abend.

Pünktlich um 9 Uhr standen wir bei Yücel vor der Werkstatt, auch er freute sich, uns wiederzusehen.

Die Reparaturen waren schnell gemacht, bloß die Hupe stellte dich als unerwartet langwieriges Problem heraus.

Es wurden alle Kabel überprüft, die Elektronik, alle Steckverbindungen… Doch leider ohne Erfolg. Erst als wir bei einem Freund von ihm vorbei fuhren, der selbst Autoelektroniker ist, konnte der Fehler behoben werden.

Somit konnten uns zum Treffen mit Mehmet und seiner Familie aufmachen. Der Picknickplatz, den er uns genannt hatte, lag ca. eine halbe Stunde entfernt von Yücels Werkstatt im Nordosten der Stadt.

Auf dem Weg dort hin merkten wir jedoch, dass die Hupe doch nicht so einwandfrei funktionierte. Aber wir konnten den Fehler ein wenig eingrenzen. Sie hupte nur, wenn das Lenkrad mindestens um 90 Grad gedreht wurde… Seltsam… Aber das war jetzt nebensächlich, darum würden wir uns in den kommenden Tagen kümmern.

Die ganze Familie wartete schon auf uns, sogar sein ältester Sohn war mit gekommen.

Die Wiedersehensfreude war riesig und wir verbrachten einen wunderschönen Tag. Wir grillten, aßen Wassermelone, rauchten Shisha, genossen die Sonne und den Wald, in dem der Picknickplatz lag. Es war echt toll.

Am besten war aber, dass wir vollkommen auf eine technische Hilfe bei der Kommunikation verzichten mussten, da wir dort keinen Empfang hatten. Somit blieben die Smartphones in der Tasche und wir redeten auf die gute einhergebrachte Art. Mit Händen und Füßen.

Aber es klappte super und wir wurden von Merve sogar zu ihrer zukünftigen Hochzeit eingeladen. Es gab zwar weder einen Mann noch ein Datum, aber wir würden auf jeden Fall dabei sein.

Als es dunkel wurde, machten wir uns langsam auf den Weg zurück zum Camping, wieder war die Verabschiedung schmerzlich, obwohl wir Mehmets Familie kaum kannten. Trotzdem hatten wir sie in unser Herz geschlossen und mit viel Hupen und winken trennten sich unsere Wege.

Am nächsten Morgen wollte ich noch ein letztes Mal in die Stadt, die Moscheen besuchen und auf den großen Basar. Ich nahm Elisabeth mit, damit Sarah ein wenig Zeit für sich hatte.

Wir zogen also los, anfangs schlief Elisabeth noch im Buggy, aber als der Trubel im großen Basar begann, wachte sie schnell auf und genoss mit mir den Flair dieser Stadt. Stunden zogen wir durch den Basar und die umliegenden Viertel, die nicht minder interessant waren, denn auch hier wurde an jeder Ecke und in jedem Geschäft Ware angeboten, gehandelt und verkauft.

Auf dem Rückweg drehten wir noch eine große Runde an den großen Moscheen vorbei, bevor wir uns langsam wieder auf den Heimweg machten.

Da die Geschichte mit der Hupe immer noch nicht vom Tisch war, wollten wir, bevor wir uns zur Grenze auf machen würden, noch einmal bei Yücel vorbei, da wir ja jetzt den Fehler etwas eingrenzen konnten und er uns vielleicht jetzt eher weiter helfen könnte.

Wir verabschiedeten uns also von Mehmet, dieses Mal dann wohl für längere Zeit und machten uns auf den Weg ins Autoviertel.

Mit den neuen Informationen konnte Yücel wirklich etwas anfangen und keine 10 Minuten nach unserer Ankunft war der Airbag samt Lenkrad aus unserem Auto verschwunden. Das schadhafte Teil, ein kleiner Kunststoffring mit einem Stecker wurde ausgebaut und zu einen benachbarten Shop zur Reparatur gegeben. Nach einer knappen Stunde kam das Teil wieder zurück, uns wurde versichert, das der Schaden behoben sei und alles wurde wieder zusammengebaut. Doch beim anschließenden Test war das Ergebnis ernüchternd. Die Hupe funktionierte zwar besser, aber bei einer Fahrt gerade aus ging sie immer noch nicht. Auch Yücel war deprimiert, baute aber das Teil wieder aus und brachte es zurück zum Shop.

Leider war Freitag…

Das große Gebet stand an und die alle Hämmer und Maschinen wurden fallen gelassen. Auch unser Teil ruhte bis zum Nachmittag. Als wir es endlich holen konnten und es eingebaut war, stand die Sonne schon beträchtlich tief am Himmel und wir entschieden zähneknirschend, dass es wohl besser wäre, noch eine Nacht in Istanbul zu bleiben. Die Stadt wollte uns einfach nicht gehen lassen.

Natürlich war die Überraschung bei Mehmet und Celal groß, als wir schon wieder auf den Hof rollten, aber sie verstanden unsere Entscheidung und als Entschädigung konnte wir diese Nacht für umsonst bleiben.

Am nächsten Tag packten wir dann aber endgültig unsere Sachen und machten uns auf den Weg zur Grenze. Dort merkten wir schnell, dass unsere Entscheidung, am gestrigen Abend nicht mehr zu fahren, die richtige war. Es waren zwei Grenzposten geöffnet, die gesamte Prozedur dauerte ewig.

Am besten gefiel uns die Unterbodenwäsche zu Hygienezwecken und um Krankheitserreger aus der EU fern zu halten. Dafür durften wir dann drei Euro bezahlen, was wir wieder als Spende für eine nette Geschichte verbuchten.

Nach geschlagenen drei Stunden Grenzformalitäten waren wir wieder zurück in der EU und fuhren Richtung schwarzes Meer.

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Türkei 1

Istanbul

Im Licht der aufgehenden Sonne stachen die Minarette scherenschnittartig vom orangeroten Himmel ab. Der Ruf des Muezzins ertönte, als wir gerade die ersten Meter auf türkischen Asphalt unterwegs waren. Der Übertritt aus der EU in die Türkei war super angenehm. Wir hatten von Durchsuchungen gelesen, das ganze Auto würden an der Grenze zerlegt werden.

Aber nichts der Gleichen, ein kurzer Blick ins Auto und schnell noch die Klappe hinten auf, schon durften wir weiter – mit gefühlt 1000 anderen Deutschen und Österreichern, ein Auto mit türkischem Nummernschild hatten wir bis dahin noch nicht gesehen.

Wir fuhren über Edirne, die erste größere Stadt hinter der Grenze in Richtung Istanbul.

Vier Stunden später, davon ungefähr 2,5 im Stau trafen wir in der Megametropole ein. 15 Millionen Einwohner, und das nur die offiziellen schwarzen Ziffern, bewohnen ein Gebiet von mehr als der doppelten Größe des Saarlandes.

Und man hatte das Gefühl, jeder dieser Einwohner besitzt zwei Autos, die er gleichzeitig fährt.

Es war ein nervenaufreibender Weg bis wir endlich unseren anvisierten Camping erreichten. Er liegt im Stadtteil Fatih. Ein kleiner Parkplatz neben einer Sportanlage wurde hier zum Camping umgerüstet, man teilt sich die Duschen mit den Sportlern und steht auf Asphalt. Aber der Weg zur Hagia Sofia betrug gerade mal 20 Minuten… Zu Fuß!! Das machte alles wieder wett!

Das Personal war zurückhaltend aber freundlich, uns wurde ein Platz zugewiesen, an dem wir auch die Markise nutzen konnten, denn die Sonne brannte unentwegt vom Himmel und es waren sengende 35 Grad.

Trotzdem machten wir nach dem Aufbauen einen kleinen Rundgang Richtung der Moscheen und Sehenswürdigkeiten der Altstadt.

Der Flair der Stadt verzauberte uns sofort wieder, wir waren begeistert von den vielen kleinen Geschäften, Boutiquen, Souvenirläden und Imbissbuden. Alles umrahmt von den hoch aufragenden Minaretten, den schreienden Händlern, den Gerüchen und Eindrücken.

Der Platz zwischen Hagia Sofia und Sultan-Ahmed-Moschee (oder auch blaue Moschee) war überfüllt von Touristen. Da wurde ins bewusst, dass es Freitag war, Wochenende…

Wir verschoben also das Sightseeing auf einen anderen Tag, denn wir planten längere Zeit hier zu verbringen. Somit hatten wir keinen Zeitdruck. Wir organisierten noch schnell eine türkische SIM-Karte und machten uns dann wieder auf den Weg zurück zum Camping.

Am nächsten Tag fuhren wir zu Toyota, mit der Hoffnung, dort die Teile zu bekommen, die wir brauchten, um unseren Schaden am Differenzial zu beheben.

Der erste Händler war gerade mal fünf Kilometer entfernt, ein erster Versuch.

Es war ein gigantisches Autohaus, dutzende Autos wurden ausgestellt und der Wartebereich für die Ersatzteile bot mindestens 50 Sitzplätze.

Als ich an der Reihe war, trug ich mein Problem vor und wurde mal ganz entspannt durch drei Büros gereicht, bis jemand zur Stelle war, der englisch sprach.

Selma, die Servicechefin nahm sich unseres Problems an und versicherte uns, dass sie das Teil bestellen und uns anrufen würde, sobald es eingetroffen sei.

Oder besser eine WhatsApp schicken… Ich war gespannt, ob das funktionieren würde.

Am Mittwoch sollte die Dichtung eintreffen, also hatten wir noch eine Menge Zeit, uns die Stadt anzuschauen.

Den Sonntag gammelten wir nur auf dem Camping rum, den Montag nutzen wir, um den Stadtteil Galata zu sehen. Vom Taksim Platz aus schlenderten wir durch die Einkaufsmeile bis hinunter zum Bosporus, sahen den Fähren zu, wie sie von Europa nach Asien fuhren, Leute einluden und absetzten und tranken Tee am Ufer, umringt von tausenden anderer Menschen sämtlicher Nationen, die auch die Atmosphäre der Stadt genossen.

Tags drauf gingen wir durch die Altstadt, besuchten die blaue Moschee, den großen Basar und die Zisterne, als mein Handy klingelte.

Selma, unser Teil wäre da…

Als wir am nächsten Morgen bei Selma vorstellig wurden, bekamen wir eine Hiobsbotschaft mitgeteilt. Das Teil wäre da, sie könnten es aber nicht einbauen, da keine der Hebebühnen für die Höhe unseres Autos ausgelegt sei.

Aber sie hätte einen ehemaligen Angestellten angerufen, der sich mittlerweile selbstständig gemacht hatte. Er erwarte uns und würde das Teil umgehend einbauen.

Wir waren begeistert von dem Service und der Freundlichkeit, die uns Selma Gümüs Tasar trotz immenser Sprachbarriere entgegen brachte und können Toyota Plaza Sonkar Istanbul nur wärmstens jedem empfehlen, der ein Problem mit seinem fahrbaren Untersatz hat.

Die Werkstatt von Yücel lag im Norden Istanbuls, eine knappe halbe Stunde entfernt.

Und knappe eineinhalb Stunden später waren wir wieder 100% fahrtauglich. Für 30 Euro Einbaukosten. Der Hammer!

Da ein Decathlon um die Ecke lag, fuhren wir auch noch dort vorbei, um ein Planschbecken für Elisabeth, sowie ein paar Gummistiefel zu besorgen. Wir hatten die Nase voll, dass ihre Schuhe bei Regen immer nass waren.

Den Rest vom Tag genoss Elisabeth die Kühle des Schwimmbeckens und wir den Schatten unter der Markise.

Am nächsten Tag ging Elisabeth und ich mit Markus, einem Österreicher, der mit seinen drei Kindern unterwegs war, in den Topkapi Palast, während Sarah auf dem Camping blieb und sich entspannte.

Am Nachmittag kam die Familie von einem Campingplatzangestellten, Mehmet, vorbei und verbrachte den Rest des Tages mit uns. Wir aßen zusammen, die Kinder spielten im Pool, und wir sprachen(überwiegend per Google Translator) über unsere verschiedenen Kulturen und die unterschiedlichen Lebensweisen. Sowohl Tochter als auch Mutter trugen beide Kopftuch, die Mutter sogar einen Abaya.

Es war wirklich sehr interessant, sich mit den Beiden zu unterhalten, und wir nahmen viel aus dem Gespräch mit. Sarah bekam sogar von Merve, Mehmets Tochter, eine Tüte mit Kopftüchern geschenkt, die sie für den Iran, unser nächstes Reiseland brauchen würde.

Vergebliche Mühen

Aber dafür brauchten wir erst mal ein Visum. Dieses beantragte Sarah online, während ich mit Elisabeth den Großen Basar unsicher machte. Elisabeth vorne weg, bekam am laufenden Band irgendetwas von verzückten Händlern zugesteckt, ich immer hinterher, um mich zu bedanken. Nach grober Schätzung habe ich an diesem Tag ungefähr 2500 Hände geschüttelt, mindestens genau viele haben meiner Tochter über ihre blonden Locken gestrichen.

Da die Visa einige Tage dauern konnten, hatten wir wiedermal Zeit. Diese nutzten wir mit einer Fahrt mit der Fähre auf die asiatische Seite, einem erneuten Besuch auf dem großen Basar und den umliegenden Vierteln und dem Besuch eines Barbiers, der Sarah die Haare schnitt und mir das komplette Wohlfühlpaket zukommen ließ. Inklusive Ohrhaarentfernung per Wax, Peeling und Massage. Dafür mussten wir nur 6,50 Euro (zusammen!) berappen, was für die 1,5 Stunden wohl wirklich ein guter Schnitt war!

Außerdem kauften wir ein neues Schwimmbecken, denn unser Decathlon-Pool wurde von den einheimischen Straßenkatzen als Kratzbaum benutzt und segnete nach dieser Aktion das Zeitliche.

Am nächsten Tag stand ein Besuch bei der Botschaft an, um unseren Visastatus abzufragen. Mit langen Klamotten und Sarah mit Kopftuch bewaffnet machten wir uns auf den Weg zur Botschaft. Uns wurde von allen Angestellten des Camping Glück gewünscht, mittlerweile standen wir so lange dort, dass wir jeden kannten und uns mit allen angefreundet hatten.

Doch leider wurde unser Antrag abgelehnt, ohne Angabe von Gründen.

Niedergeschlagen gingen wir zurück zum Camping, aber noch mit ein wenig Hoffnung, denn es gab noch mehr Botschaften in der Türkei und wir hatten noch Chancen.

Wir bleiben noch zwei Nächte auf dem Platz, um uns von allen zu verabschieden, ein neues Schwimmbecken zu kaufen (das zweite wurde wieder von den Katzen zerlegt) und nochmal alle Reserven aufzufüllen.

Abschied

Am Tag unserer Abreise hatte Mehmet Dienst und ich bin mir fast sicher, ich hab eine Träne hervor blitzen sehen.

Wir fuhren kurz außerhalb von Istanbul, was alleine knapp vier Stunden in Anspruch nahm. Damit wir unsere Serie komplett machten, nahmen wir die Brücke des 15. Juli. Somit waren wir einmal über, einmal auf und einmal unter dem Bosporus gefahren.

Unser Lager schlugen wir südlich der Metropole am Meer an einem Platz auf, der so zugemüllt war, dass man kaum den Sand sehen konnte.

Das war das Problem, wenn in einem Land Camping an keinem Ort verboten ist. Es gibt immer irgendwelche Affen, die ihren Müll rumliegen lassen, aber wenn das gleich ein ganzes Land macht… Naja…

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