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Botswana – Caprivi – Katima Mulilo

Tim ging es endlich wieder gut! Nachdem gestern schon besser war, war diese Nacht die erste, die er wieder ohne Schmerzen schlafen konnte. Ein Hoch auf die Pharmaindustrie!

Kurz nach dem Grenzübertritt zeigte sich so ein ganz anderes Namibia wie wir es verlassen haben. Anstelle von öden Grau- und Brauntönen und baumlosen Weiten überraschte uns sattes Grün und tropische Bäume und Gewächse. Wir verstanden sofort, warum der Caprivi auf viele so eine Anziehung hat. Wenn man in seinem 3-Wochen Urlaub die ersten 2 Wochen im ausgedörrten Namibia rumfährt und dann dort hin kommt, ist es wie im Paradies.

Eine halbe Stunde von der Grenze entfernt erreichten wir den vorher bereits ausgesuchten Campingplatz! Was ein wunderschöner Platz! Direkt am Fluss Okavango gelegen konnten wir Hippos hören und sehen und auch ein kleines Krokodil leistete uns Gesellschaft.

Wir aßen zu Abend und waren kaum fertig, da fing es schon an zu regnen. Begleitet von Blitz und Donner brach ein Unwetter über uns hinein, wie man es sich kaum vorstellen kann. Ähnlich einem Sommergewitter in Deutschland nur viel heftiger. Aber wir saßen gut geschützt unter unserer Markise. Als der Regen weniger wurde verzogen wir uns in unser Auto und als wir am nächsten Morgen aufstanden konnten wir die Zeichen des gestrigen Abends sehen. Die Erde war teilweise weggespült und die Wäsche die wir zum Trocknen aufgehängt hatten war wieder batschnass. Aber da wir hier noch ein paar Tage bleiben wollten, spielte das keine Rolle. Sie würde schon wieder trocknen, man sollte sie nur diesmal vor dem nächsten Schauer abnehmen.

Beim Frühstück beobachteten wir einen King Fisher (Eisvogel). Erst saß er minutenlang auf einem Ast bis er pfeilschnell in’s Wasser schoss um sich auch sein Frühstück zu fangen.

Lustigerweise war sein Frühstück ein Krebs, den Tim kurz zuvor von den Klauen einer Katze gerettet hatte. Er hat den Krebs gefangen, bevor die Katze ihn sich schnappen konnte und hat ihn wieder am Ufer des Flusses ausgesetzt. Nun mussten wir beobachten, wie der Vogel den Krebs so lange mit voller Wucht gegen den Baumstamm schlug bis er bewegungslos war um ihn dann mit seinem Schnabel zu knacken.

Den Rest des Tages verbrachten wir mal wieder am Pool, bis es anfing zu regnen. Und es hörte nicht mehr auf. Bis auf ganz kurze trockene Momente regnete es den ganzen Tag. Wir fühlten uns wie in England, bis auf den Temperaturunterschied von 20 Grad. Der spielte aber bei der Dauernässe auch keine große Rolle mehr, denn egal wie… nichts wollte trocknen. Die super nette Angestellte hatte ein Erbarmen mit uns und ließ unsere Wäsche einmal im Trockner durchlaufen, so dass wir wenigstens wieder ein paar frische T-Shirts hatten.

Nach drei Nächten verließen wir den Campingplatz und fuhren weiter in Richtung Mudumu Nationalpark. Hier wollten wir den Tag und eine Nacht verbringen, die Übernachtungsplätze sind kostenlos, man zahlt nur ca. 5 € Parkeintritt) und man campt mitten in der Wildnis. Es soll Hipps und Elefanten geben und auch von Löwen und Leoparden haben wir gehört.

Wir fuhren also die knapp 200 sehr öden Kilometer nach Osten in Richtung Kangola, von wo aus wir nach Süden zum Nationalpark abbiegen wollten. Aber schon ab der Abfahrt vom Camping begleitete uns mal wieder der Regen. Und es hörte den ganzen Weg nicht auf. Drei Stunden nur Regen und Regenmassen, die wieder alles vorhergesehene toppten.

So macht auch ein Besuch des Nationalparks keinen Sinn. Zum einen sieht man wahrscheinlich keine Tiere weil sich alles verkriecht und zum anderen muss man selbst aufpassen, dass man nicht im Schlamm stecken bleibt.

Schweren Herzens entschieden wir uns, nicht zum Park abzufahren sondern noch eine weitere Stunde nach Katima Mulilo, der Grenzstadt zu Sambia. Morgen werden wir also mal wieder eine Grenze überqueren, mal schauen was uns diesmal erwartet…

Und während ich diese Zeilen schreibe ist es natürlich wieder am regnen. Irgendwie haben wir uns die Regenzeit anders vorgestellt. Wir dachten es regnet einmal am Tag 1-2 Stunden und dann ist es wieder gut. Aber seit Tagen regnet es eigentlich nur einmal… und ein Ende ist nicht in Sicht.

 

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Botswana

Am nächsten Morgen überquerten wir die Grenze nach Botswana. Wieder eine typische afrikanische Grenze, aber Tim wird wie versprochen noch einmal mehr dazu schreiben.

In der ersten Stadt hinter der Grenze hielten wir in einer Mall um uns eine neue Botswanische SIM Karte zu besorgen. Dies gestaltete sich hier nicht so einfach wie in den Ländern bisher. Erst einmal muss man einen Laden finden, der SIM Karten verkauft und dann muss die SIM Karte telefonisch registriert werden…

In einem afrikanischen 1€ Laden wurden wir fündig und kauften eine Karte des angeblich besten Netzes von Botswana. Die Verkäuferin wählte die Nummer der Hotline. Nach ein paar missglückten Versuchen meldete sich am andere Ende eine Dame und in halben Englisch, halben Afrikanisch und mit Hilfe der Verkäuferin konnte Tim die Registrierung dann in den Regalen zwischen Spielzeug und Geschenkpapier abschließen. Die SIM Karte war jetzt registriert aber wir hatten noch kein Guthaben drauf. Das musste man in einem anderen Laden aufladen. Es dauerte eine weitere Stunde aber dann waren wir versorgt und alles funktionierte.

Den ersten Übernachtungs-Stopp machten wir in Rhino Sanctury, eine Art Nationalpark, in dem viele Nashörner und auch einige andere Tiere wie Zebras, Kudus,… leben. Im Park gibt es einen nicht umzäunten Campingplatz über den am Abend, in der Nacht und am Morgen sogar die Nashörner laufen sollten. Wir buchten uns gleich zwei Nächte ein und neben ein paar Ausfahrten im Park gammelten wir nur rum, wuschen etwas Wäsche und hofften auf ein paar Nashörner. Leider hatten wir nicht das Glück, dass sie durch unser Camp liefen. Nur in der Ferne konnten wir ein paar wenige erahnen.

Zwei Tage später machten wir uns auf in Richtung Francistown, eine der größeren Städte Botswanas. In der Stadt wollten wir unsere Vorräte auffüllen, was sich als gar nicht so einfach heraus stellte.

Die Supermärkte hier sind schon ziemlich weit von denen in Südafrika entfernt. So hat man z.B. eine riesige Obstabteilung aber da im Moment Saison für Mangos ist, gibt es in der riesigen Obstabteilung NUR Mangos, keine Bananen, keine Ananas, nichts anderes!!! Stellt euch einfach vor, die komplette Obst- und Gemüseabteilung in einem deutschen Supermarkt würde nur aus Mangos bestehen. Mit viel Glück bekommt man vielleicht noch ein paar Kartoffeln oder Zwiebeln.

Nachdem wir drei verschiedene Supermärkte angelaufen hatten und zumindest soviel eingekauft hatten, dass wir nicht verhungern würden und uns auch nicht drei Tage nur von Mangos ernähren mussten, fuhren wir weiter zu unserem zweiten Stopp. Auch hier ließen wir es uns zwei Tage richtig gut gehen und machten regen Gebrauch vom tollen Swimmingpool. Was anderes war bei der drückenden Hitze auch nicht machbar.

So langsam sind wir in der Regenzeit angekommen was hier bedeutet, dass es fast den ganzen Tag furchtbar drückend ist. Den Regen, den man meistens dann einmal am Tag (oder auch in der Nacht) für eine Stunde hat, bietet nur eine kurze Abkühlung. So ist man für jede Abkühlung in der Gestalt eines Pools mehr als dankbar.

Nach den zwei Tagen fuhren wir weiter nach Elephant Sands. Der Campingplatz befindet sich um ein Wasserloch, der stark von Elefanten frequentiert werden soll. Schon auf dem Weg dort hin, sahen wir die ersten Elefanten an der Straße und freuten uns auf die bevorstehende Übernachtung. Außerdem wollten wir hier Kars und Simone (die Holländer) wieder treffen. Da aller guten Dinge drei sind, haben wir bei unserem letzten Abschied ausgemacht – sollte es von der Zeit her passen – dass wir uns hier noch einmal treffen wollten, bevor wir dann endgültig getrennter Wege gehen würden. Sie sind über den Westen Südafrikas nach Botswana gefahren und wir über den Osten. Wir haben kurz geschrieben und es passte! 4 Wochen nachdem wir uns das letzte Mal gesehen haben, erreichten wir gerade mal mit einer halben Stunde Unterschied den Campingplatz.

Kurz nach unserer Ankunft gesellte sich noch ein weiterer Holländer hinzu. Rens ist mit einem australischen Landcruiser bereits seit mehreren Jahren unterwegs und hat schon fast die ganze Welt gesehen.

Unser Wiedersehen war somit ein voller Erfolg und mit vielen Geschichten und begleitet von hunderten Elefanten ließen wir den Abend ausklingen.

Leider war der nächste Morgen nicht ganz so schön. Tim ging es schlecht, richtig schlecht! Er hatte plötzlich hohes Fieber und fühlte sich einfach krank. Der erste Verdacht war Malaria. Sollte dem so sein, wäre es schnell gegangen – kaum im Malariagebiet schon infiziert. Aber der Malariaschnelltest brachte erstmal Entwarnung. Außerdem bekam er auch starke Halsschmerzen, die nun nicht auf eine Malaria hindeuteten. Und da das Fieber auch nicht höher stieg, entschieden wir uns, erst einmal ein paar Stunden abzuwarten. Tim verbrachte den kompletten Vormittag im Bett und wechselte am Nachmittag auf eine Liege am Pool, da es im Auto mittlerweile unerträglich heiß war.

Gegen Abend ging es ihm schon etwas besser, das Fieber war gesunken und er hatte „nur“ noch Halsschmerzen. Also erst einmal durchatmen, Malaria war somit definitiv ausgeschlossen!

Die Nacht war die Hölle! Die Halsschmerzen waren so schlimm, dass Tim sich die ganze Nacht wach im Bett hin und her wälzte und trotz der Unmengen an Halsschmerztabletten trat keine Besserung ein. Nur Ibuprofen verschaffte eine kurzzeitige Besserung.

Wir verbrachten noch zwei weitere Tage in Elephant Sands bis wir uns nun zum letzten Mal trennten und uns auf den Weg nach Maun machten. Dort wollten wir nach einem kurzen Stopp Over in Richtung namibianische Grenze. Wir wollten in den Caprivi und von dort aus über die Victoria Falls weiter nach Sambia und Malawi.

Nach einer weiteren harten Nacht in Maun ohne Schlaf und mit viel Schmerzen und immer wieder Fieber, entschlossen wir uns, zu einem Arzt zu gehen. Wir hatten mittlerweile den Verdacht auf eine Mandelentzündung aber da alle Hausmittelchen nichts halfen musste nun doch eine fachkundige Meinung her.

Tim wollte eigentlich den Plan in zwei Tagen in Namibia zu sein nicht „kaputt“ machen aber das meiste was wir haben ist Zeit und das wichtigste die Gesundheit! Und wenn wir noch einen Tag in Maun festsitzen würden, dann wäre es halt so!

Also suchten wir im Internet nach einer Privatklinik (niedergelassene Ärzte wie in Deutschland gibt es – zumindest hier – nicht) und fuhren dort hin. Von Außen wirkte das ganze ordentlich, europäisch und eher wie eine große Gemeinschaftspraxis und nicht wie eine Klinik. Auch im Inneren setzte sich der positive Eindruck fort. Tim musste ein Formular ausfüllen und wir machten uns auf eine lange Wartezeit gefasst aber nach wenigen Minuten kam er schon dran und der Arzt schaute nur kurz in den Mund und bestätigte unseren Verdacht: es handelte sich um eine ausgewachsene schwere Mandelentzündung. Versorgt mit einem Antibiotikum und Paracethamol verließen wir 50 Euro leichter die Praxis.

Wir konnten also doch noch unseren geplanten Weg fortsetzen und erreichten am Nachmittag unsere letzte Übernachtung in Botswana. Ein Campingplatz am Rande des Okavangodeltas. Eigentlich kann man in’s Delta nur mit einem Flugzeug oder Boot gelangen und die Lodges dort sind unmenschlich teuer. Eine Nacht kostet meist um die 1000 US $!!!

Aber da der Platz am Rande liegt, kann man ihn mit einem Auto (nur 4×4) erreichen und man trotzdem einen wunderschönen Blick auf eine Lagune und das Delta.

Aber schon der Weg dort hin war unbeschreiblich. Eine dreiviertel Stunde ging es über sandige Offroadpisten teilweise mitten durch das Delta. Da im Moment alles noch trocken ist, sind die Wege gut befahrbar. Man muss nur hoffen, dass man die richtige von den vielen Fahrspuren auswählt, ansonsten muss man zurück fahren. Wenn das Delta überflutet ist, ist der Platz fast von der Außenwelt abgeschnitten. Dann gibt es nur eine einzige Sandpiste, die so tief ist, dass man mehr buddelt wie fährt.

Wir haben es aber geschafft und erreichten den wunderschön gelegenen Platz.

Nach einer Nacht fuhren wir auch schon wieder zurück zur Hauptstraße, die uns an die Grenze bringen sollte. Gott sei Dank habe ich mit dem GPS auf dem Hinweg einen Track aufgezeichnet, ansonsten wären wir auf dem Rückweg wohl verloren gegangen.

Wir erreichten die Hauptstraße und fuhren begleitet von krassen Wolkenformationen, die an Weltuntergangsstimmung erinnerten, weiter in Richtung Norden. Eigentlich waren es nur noch knapp 100 km bis zur Grenze, die gestalteten sich aber mehr als abenteuerlich. Ein Schlagloch so tief, dass ein ganzer LKW darin verschwinden kann, wechselte sich mit dem nächsten noch tieferen ab. Öfter mussten wir von 100 km/h runter auf 0 bremsen, dass wir uns nicht die Achse brechen! Die komplette Fahrt bestand also darin, zu beschleunigen, wieder abzubremsen und – wenn das Schlagloch klein genug war – auszuweichen. Und am spannendsten wurde es dann wenn Gegenverkehr kam. Schon von weitem sah man die Autos in Schlangenlinien auf einen zufahren. Kurz bevor man sich traf, ging jeder auf „seine Seite“, man fuhr ganz langsam über den abgebrochenen Fahrbahnrand aneinander vorbei, grüßte sich kurz dankend zu und dann ging die abenteuerliche Fahrt weiter.

So erreichten wir nach über 2 Stunden und mit 1 GB übrigen Datenvolumen die Grenze nach Namibia. Wie sich nämlich kurz nach unserem Kauf der SIM Karte heraus stellte, handelt es sich bei dem uns empfohlenen Netz MASCOM eben nicht um das beste Netz – im Gegenteil, wir hatten fast nirgends Empfang! Das beste wäre BTC gewesen, aber das erfuhren wir leider als es bereits zu spät war…

Leider haben wir insgesamt nur 10 Tage in Botswana verbracht. Dies war vor allem der Tatsache geschuldet, dass es einfach wahnsinnig teuer ist. Neben den bereits oben genannten Fly-In-Safaris kann man auch die Nationalparks wie Chobe oder Moremi besuchen. Aber da die Übernachtung hier mit 50 US $ pro Person und Tag zu Buche schlägt (für einen Campingplatz!!!) haben wir lieber darauf verzichtet, werden aber irgendwann hier her zurückkehren, um dann die volle Ladung Botswana zu genießen!

 

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