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Tag 14 – Marrakech–Ouarzazate (13.05.2014)

Nachdem wir aufgestanden und eingepackt hatten, nutzte ich noch einmal die schöne, warme, angenehme Dusche, um mir den Schweiß der letzten Nacht abzuwaschen. Da wir jetzt wieder Richtung Sahara unterwegs sein werden, musste ich jede Chance auf Luxus nutzen, die sich mir bot.

Wir verabschiedeten uns von allen und fuhren los, erstmal nach Südosten, denn dort lag ein Pass, den wir noch mitnehmen wollten.

Der Tizi n-Tishka schlängelt sich die Hänge des Atlasgebirges bis auf knapp 2200 Meter hinauf und ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen des Landes.

In steilen Windungen und Serpentinen führt die Straße stetig bergauf bis auf die Passhöhe, dort steht ein Gebäude, von dem man einen sagenhaften Blick ins Tal haben soll. Da aber der gesamte Parkplatz voll von Reisebussen stand, ließen wir den Blick aus, den wir auf dem Weg nach oben auch schon zur genüge hatten und fuhren weiter zum nächsten Touri-Ziel, dass auf dem Weg in die Sahara noch auf dem Weg lag:

Ait Ben Haddou, die rote Stadt.

Diese Stadt diente etlichen Filmen als Kulisse, darunter zum Beispiel Sodom und Gomorrha oder Gladiator.

IMG_9103Um dieses Ziel zu erreichen, mussten wir eine 60 km lange Straße bezwingen, die teilweise aus Asphalt, teils aus Piste bestand. Die schlimmste Art des Belages in diesem Land. Denn dort, wo Asphalt auf Piste trifft, ergeben sich Abbruchkanten, die ganz schnell mal die Reifen aufschlitzen können!

Wir quälten uns also diese „Straße“ entlang, bis die rote Stadt vor uns auftauchte.

In den Hang eines Sandsteinberges gebaut, erstrahlt die gesamte Stadt in leuchtendem Rot. Die Gebäude, alle samt aus rotem, gestampftem Lehm erbaut, sind treppenförmig dem Hang entlang errichtet worden und ergeben das typische Wirr-Warr aus Häusern, für das alte arabische Städte berühmt sind.

IMG_9137Auch hier türmten sich die Touris und die dazugehörigen Busse verstopften die Straßen, deshalb fuhren wir ein Stück weiter auf eine Anhöhe, um uns mit dem Teleobjektiv nicht ganz so heftig abzuquälen als die ganzen andern, die sich mit ihrer Mini-Knipse den Platz mit hunderten anderer teilen mussten.

Auf dieser Anhöhe standen dann auch schon ein paar Motorradfahrer, die die gleiche Idee hatten wie wir.

Apropos Motorradfahrer… Was wir hier Motorradfahrer auf ihren Böcken sehen ist der Wahnsinn. Alles Overlander, alle auf riesigen BMWs, KTMs und wie sie alle heißen, vollgepackt bis oben hin reisen sie durchs Land… Genau wie wir, bloß mit 10% unseres Platzes. Wir fragen uns wirklich, wo die ihre ganzen Sachen hinstecken oder welche Sachen die mitnehmen, denn allein unsere Zusatzbeladung ohne Zelt und Top wiegt schon so viel, wie eines dieser Motorräder… Whatever nur so ein Gedankengang, könnte ja auch einfach mal einen fragen, wenn ich ihn auf dem Camping sehe…

Nach weiteren zwei Stunden Fahrt erreichten wir die Stadt Ouarzazate, in der wir einen Zwischenstopp machen. Der erste Campingplatz mit Toilettenpapier und Seife auf dem Klo! Auf den bisherigen Campingplätzen musste man immer seinen halben Hausstand mit auf Toilette schleppen, wenn man ein Geschäft verrichten wollte.

Morgen geht’s dann hoffentlich fit und ausgeschlafen nach Zagora. Von dort startete einst die Paris-Dakar-Rallye in die Weiten der Sahara, genau der Route folgen wir auch!

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