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Heimkommen

Als wir das Flugzeug verließen wehte uns schon schwülwarme Luft ins Gesicht. In Eiseskälte in Windhoek gestartet war das jetzt ein wirklich angenehmer Empfang. Nicht ganz so nett war hingegen der Flug, der dieses Mal über den Tag ging und uns in Bezug auf unsere Tochter alles nur Erdenkliche abverlangt hat. Natürlich wollte sie über den Tag nicht schlafen, warum auch. Herumrennen konnte sie hingegen auch nicht, da den gesamten Flug die Anschnallzeichen aktiviert waren und wir mit vernichtenden Blicken seitens des Bordpersonals gestraft wurden, sobald wir auch nur unsere Gurte öffneten. Somit war jede Minute dieses 10-Stunden-Fluges erfüllt davon, unsere Tochter zu bespaßen und alle 3 Minuten auf die Uhr zu schauen, ob es doch endlich bald vorbei sei… Aber auch das schafften wir irgendwie und erreichten Frankfurt bei angenehmen 26 Grad. Ein Segen!

Die ersten Tage nach der Ankunft verbrachten wir mit all den kleinen Dingen, die man niemals sieht aber immer vermisst, wenn man ohne feste Bleibe unterwegs ist. Ein warmes Bett, das immer gleich warm ist, egal wie kalt es draußen auch ist, eine heiße Dusche, die immer heiß ist, und sich nicht nach dem Stand der Sonne richtet oder nach dem Gutdünken der jeweiligen Wasserwerke.

Oder dass man sein Smartphone mit der Steckdose verbindet und es kein Glücksspiel ist, ob es wirklich auch aufgeladen wird.

Des weiteren durften wir unser Gepäck um ein weiteres elektronisches Spielzeug ergänzen.

Eine Drohne sollte ab diesem Zeitpunkt mit auf Reisen gehen und uns ganz neue Einblicke, bzw. vielleicht besser Aufblicke eröffnen. Die Handhabung dieses Geräts erlöste uns auch von der täglichen Langeweile, die sich einstellte, nachdem alle unsere Sachen gewaschen waren und wir nur noch dem Tag entgegenfieberten, an dem endlich die Mail aus Hamburg uns erreichte, dass wir unseren treuen grauen Begleiter abholen konnten.

Der Plan sah vor, morgens mit dem ICE nach Hamburg zu fahren, das Auto abzuholen und am selben Tag wieder nach Hause zurückzukehren. Ich erspare mir die lange Geschichte um das Besorgen unserer Kurzzeitkennzeichen mit der einfachen Ausrede: Es war eine lange Geschichte!

Und nach dieser langen Geschichte machte ich mich also um 9 Uhr morgens mit zwei glänzenden gelben Kennzeichen auf den Weg nach Hamburg.

Nach mehrmaligem Umsteigen in diverse Züge und Busse erreichte ich nach 7 Stunden die Spedition Ebert in der ich auch schon erwartet wurde! Nach einem Kaffee und ein bisschen Papierkram wurden mir unsere Schlüssel in die Hand gedrückt und wir gingen auf den Hof, wo ich unseren Hilux wohlbehalten zwischen zwei Landcruisern vorfand.

Nach einem kleinen Check und dem Anklemmen der hinteren Batterie, sowie dem Anbringen der Kurzzeitkennzeichen mit der langen Geschichte startete ich den Motor (der übrigens ohne irgendwelche Murren augenblicklich ansprang) und rollte mit den besten Wünschen vom Hof. Wer immer einmal ein Auto verschiffen sollte darf das sehr gerne über die Spedition Ebert in Hamburg abwickeln, etwas besseres ist uns noch nie passiert! Und wer die Adresse nicht findet soll sich bitte umgehend an uns wenden, Schleichwerbung Ende!

Nach einem 15 Stunden Tag erreichte ich ohne größere Verzögerungen Bad Dürkheim und fiel tot müde ins Bett.

Die nächsten Tage verbrachten wir damit, alle nötigen Reparaturen zu erledigen und unseren treuen Freund für ein neues Leben auf deutschen Straßen aufzubereiten. Das TÜVen war dann auch schnell erledigt und mit seinem zweiten Satz Nummernschildern innerhalb der letzten fünf Tage waren wir wieder für den Deutschen Verkehr zugelassen!

 

Neue Pläne

Den Rest des doch sehr langen Sommers verbrachten wir mit ein wenig Ausspannen, neue Route planen und diese vorzubereiten. Nach mehrmaligem Umwerfen und neu planens stand unser neues Reiseziel fest: MEXIKO!

Bzw. eigentlich eher Zentralamerika über die Wintermonate. Mexiko sollte unser Startpunkt sein und Panama das Ziel nach drei Monaten Majaruinen, Dschungel und Faultieren!

Nachdem dieser Plan gefasst war, verging die Zeit wie im Flug, Sachen mussten verpackt oder noch gekauft werden, denn dieses Mal sollte das Auto daheim bleiben und wir würden alles nur mit dem Rucksack und Bus, Zug, Taxi oder Fähre zurücklegen. Ein neues Abenteuer, das wir so noch nie gemacht hatten, geschweige denn mit Kind. Aber da uns jeder davon abgeraten hat, kann es eigentlich nur gut werden! 😉

 

Abschied

Wie dem auch sei, bevor dieser Teil unser Reise starten sollte, wollten wir noch eine kleine Rundtour durch Deutschland machen und noch ein paar weiße Flecken auf unserer Landkarte füllen, außerdem hatten wir noch ein Date mit Andreas und Tünde, die wir in Botswana kennengelernt hatten und mit denen ich noch eine Rechnung offen hatte. Nicht was man so denken könnte, ich schuldete Andreas noch ein paar Bier und wollte meine Schulden nicht in die Karibik mitnehmen.

So machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Stopp nach Koblenz, das Deutsche Eck besuchen. Mit Schande muss man sagen, dass wir als Pfälzer noch nie dort waren und unsere Tochter mit ihren guten 1 ½ schon so einiges gemacht hat, was bei uns 35 Jahre dauerte…

Deutsches Eck, absolut empfehlenswert!

Am gleichen Tag machten wir uns auf in die Nähe von Bonn, zu Andreas und Tünde.

Wir wurden überschwänglich und aufs herzlichste begrüßt und verbrachten drei wundervolle Tage mit den beiden und Ihrer Tochter Syra. Letztere wurde natürlich von Elisabeth als Spielkamerad in Dauerbeschlag genommen und wir hörten als stundenlang nichts von den Beiden, da sie in Syras Zimmer gemeinsam spielten.

Ich konnte meine Schulden begleichen, gleichzeitig machten wir aber Neue, da wir permanent verwöhnt und bewirtet wurden. Somit mussten wir gleich ein neues Treffen nach unserer Reise vereinbaren, worauf wir uns jetzt schon freuen!

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von den Dreien und machten uns auf den Weg nach Essen, unserer nächsten Station. Als wir auf den dortigen Camping rollten, vernahmen wir ein komisches zischenden Geräusch… Wir verloren Luft am hinteren rechten Rad.

40.000 Kilometer härteste afrikanische Piste ohne einen Platten und Mitten in Deutschland erwischte es uns…

Der Reifen war aber schnell gewechselt und das Auto für die Nacht klargemacht.

Am nächsten Tag besuchten wir die Zeche Zollverein und dank Unterstützung der Marketingassistenz der Stiftung Zollverein konnten wir völlig legal wunderschöne Aufnahmen mit unserer Drohne machen!

 

Am darauffolgenden Tag machten wir uns auf zu Sarahs Bruder nach Leipzig, bei dem wir uns für ein paar Tage einquartieren wollten, um noch ein bisschen Zeit mit ihm und seiner Familie zu verbringen.

Wir genossen die Zeit, unternahmen viel (unter anderem besuchten wir den Saurierpark in Kleinwelka, ein ganz besonderes Highlight für mich, den wohl größten erwachsenen Dino-Fan der Welt) und verbrachten ein paar schöne Tage im Osten, bevor wir uns wieder in die Heimat aufmachten.

 

 

Die folgenden zwei Wochen verbrachten wir mit Vorbereitungen, Sachen packen und alle möglichen Leute zu verabschieden.

Und dann kam der Tag, es war mittlerweile November, an dem wir das kalte Deutschland verließen und uns in die Hitze Mexikos begaben!

 

 

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