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Unser Reisemobil

Einbau Zusatztank

Es ist Sonntag, 7:30 Uhr, und der Wecker klingelt…

Man könnte meinen, das sei schlecht, doch für mich ist es super, denn jetzt komm ich endlich dazu, meinen Beitrag zu unserer Reise zu leisten!

Wir haben vor 3 Wochen einen Zusatztank für unseren Hilux geordert und heute ist der Tag an dem er eingebaut werden soll. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass ich die halbe Nacht nicht schlafen konnte, weil ich mich so gefreut habe!

Wir haben uns mit Philip von offgemoebelt.de verabredet, dass wir zusammen basteln wollen; bei unserem Auto wird der Tank eingebaut, bei seinem die Isolierung, so der Plan.

IMG_3096Wetter ist top, ein bisschen kalt vielleicht, aber die Sonne scheint, als wir das Auto beladen und uns um 10 Uhr Richtung Idstein bei Frankfurt machen. Wir haben beschlossen, den Tank bei Philip einzubauen, da er eine gigantische Auffahrt mit Garage und Werkstatt hat. Bei uns müssten wir auf der Straße arbeiten und alle zwei Minuten kommt irgend ein Gammler vorbei der fragt was wir da treiben… So ist es schon besser!

Auf dem Weg nach Idstein wird der Himmel immer bewölkter, als wir eintreffen liegt die Temperatur nur noch bei 5 Grad. Philip kommt lachend auf uns zu und meinte, wir hätten grade den Schnee verpasst… Ach Gott wie schade…

IMG_3100Erstmal Kaffee und Lage besprechen. Der Tank sollte vor dem Einbau noch schnell eine Schicht Unterfahrschutzfarbe erhalten, da in Südafrika (dort kommt der Tank her) nicht ganz so nass ist wie hier und dementsprechend das Material schneller rostet. Gesagt, getan; Sarah hat den Tank gestrichen während wir bei Philip noch eine zusätzliche Batterie installiert haben. Besser gesagt den Halter dafür festgenietet.

Mit dem zweiten Kaffee war die Farbe trocken, wir machten uns an den Einbau. Die Bedienungsanleitung prognostizierte 1,5 Stunden Einbauzeit; da bin ich mal gespannt…

Natürlich war es unmöglich, alleine die Entfernung der Kotflügelverbreiterung und der Radkastenverkleidung hat fast eine Stunde gedauert. Wie sich solche kleinen Plastikteile wehren können ist unvorstellbar!

IMG_3109Nach dem dritten Kaffee lag dann der Tankstutzen mitsamt den Zuläufen und Entlüftungsschläuchen auf einem Berg neben dem Auto… als es aus heiterem Himmel anfing zu schneien… ohne Witz…

Wir verzogen uns unters Auto, denn dort wartete die Tankhalterung auf ihren Einbau. Dazu mussten wir dem Rahmen anbohren. Auch das hat mindestens 45 Minuten gedauert, also ist die 1,5 Stunde absolut unrealistisch.

IMG_3104Jetzt kam der spannende Teil, das Anbohren des Tanks für die Verlegung der zusätzlichen Leitung. Es handelt sich bei diesem Tank um einen Front Runner Schwerkrafttank ohne zusätzliche Pumpe. Der Diesel fließt automatisch aufgrund des erhöhten Einbauorts direkt unter dem Blech der Ladefläche in den tiefer liegenden Originaltank.

Das Loch war schnell gebohrt, ich war etwas enttäuscht weil es so schnell ging, aber jetzt traf uns die Erkenntnis des nächsten Schrittes wie ein Dampfhammer. Die Schraube, die die Aufnahme für den Schlauch darstellt, muss durch den geöffneten Einfüllstutzen des des Originaltanks mit einem Draht eingeführt werden und durch das gerade gebohrte Loch wieder rauskommen. Dazu steht wortwörtlich in der Einbauanleitung, dass man sich einen zweiten Draht biegen soll, um durch das kleine Loch den Draht mit der Schraube herauszufischen… Eine unmenschliche und fast unmögliche Aufgabe.

IMG_3102Die nächsten Zweieinhalb Stunden verbrachten wir damit wie Affen in einem Termitenhaufen herumzustochern und verzweifelt den Draht zu erwischen… Wir stanken nach Diesel und waren durchnässt, denn Regen und Schnee wechselten sich gerade ab… Nach weiteren 30 Minuten vergeblicher Stocherei gingen wir rein um uns aufzuwärmen und einen neuen Schlachtplan zu machen. Es war bereits Nachmittag, die angegebenen 1,5 Stunden wurden zum Dauerlacher des Tages.

Mit neuer Strategie und einem komplett verbogenen Draht (damit wir mit dem Zweiten bessere Trefferchancen haben) versuchten wir es erneut… und siehe da, der zweite Versuch war erfolgreich!

Wir belohnten uns mit einem Bier und machten uns an die Schläuche, die die Dieselzufuhr und die Entlüftung darstellen. Der Tankstutzen musste um 2,5 cm gekürzt werden, die Schläuche auf Länge zugeschnitten, was uns jetzt alles wie eine Lachnummer vorkam, nach der Aktion mit der Schraube.

Auch wenn es sich wirklich lachhaft anhört, unter diesem Auto ist echt wenig Platz zum arbeiten.wir hatten die größten Probleme mit dem Schlüsseln die Muttern zu erreichen, um die ganze Konstruktion zu fixieren.

Aber als das Abendessen in Form von Pizza und Nudeln vom Italiener nebenan von den Ladies gebracht wurde, lagen wir in den letzten Zügen, der Tankstutzen musste nur noch an seinen Platz… Die letzte Hürde, den Stutzen auf den Zulaufschlauch zu stecken erwies sich als letztes Aufbäumen, aber mit einem Heißluftfön und viel Öl aus der Dose erreichte er seine endlich Parkposition und wir zogen die letzten Schrauben an. Es war 19 Uhr…

IMG_3113Nach dem Essen verkleideten wir den Radkasten und zogen alle Schrauben nochmal nach. Gerade rechtzeitig denn es begann ein heftiger Schneesturm. Nach dieser letzten Überprüfung machten wir einen großen Haken und lachten nochmal herzlich über die 1,5 Stunden angegebene Einbauzeit…

Ein letztes Bier besiegelte diesen anstrengenden aber sehr erfolgreichen Tag, ich freue mich auf viele weitere… Denn der Keller ist voll mit Teilen, die verbaut werden, wenn das Minicamp Ende Mai kommt und das Auto sich in ein Reisemobil verwandelt!

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