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Tag 12 – Addo Nationalpark (10.03.2011)

Ein Tag, wie er schöner nicht sein konnte, nahm seinen Anfang an diesem Morgen. Obwohl, eigentlich begann er nicht ganz so schön, nämlich mit irgendwie bekannten Geräuschen… Fernem Donner…

Aber als wir vom Frühstück kamen war der Regen vergangen und das Gewitter weitergezogen.

Um kurz vor 10 Uhr wurden wir auf dem Parkplatz unseres Guesthouse abgeholt.

Der Sprinter, der für die nächsten Stunden unser Transportmittel sein sollte, war luxuriös ausgestattet: mit Klimaanlage, Ledersitzen und Platz für 16 Personen.

Wir holten noch ein paar andere Gäste ab und machten uns auf den Weg zum Addo Nationalpark.

Dort nahmen wir noch ein paar Andere auf und zogen zu zwölft plus Ranger in den Park ein.

Der Ranger, dessen Name Malcom ist, ist ein Crack auf seinem Gebiet und gab uns entscheidende Informationen zu Flora und Fauna des Parks. Ein Spezialist ohne Gleichen, worüber wir sehr froh waren.

Er wusste genau, wo die Tiere sich aufhalten, wo sie grasen, trinken oder sich bewegen…

IMG_3985Unsere erste tierische Begegnung hatten wir mit einer Riesenschildkröte, die sich gemächlich von der Fahrbahn schleppte. Es folgten Schlag auf Schlag diverse andere Tiere, darunter Antilopen, Mistkäfer, Impalas und Springböcke.

Das Highlight aber waren die Elefanten, die unseren Weg nach etwa einer halben Stunde kreuzten (Wieder habe ich die Ehre auf vadimschober.com verweisen, denn dort sind der Park und die Elefanten bis ins Detail ausgeführt). Hoch wie Lkws überragten sie unseren Bus und ihre Schritte ließen die Erde erzittern. Eine ganze Herde zog an unserem Bus vorbei und machte sich auf zu einem nahe gelegenen Wasserloch, um sich von der mittlerweile drückenden Hitze abzukühlen.

IMG_3547Wir verfolgten die Herde bis zum Loch. Was uns verwunderte und zugleich erstaunte war die Farbe der Tiere. Nicht wie man denkt grau, sondern in einem hellen braun. Wir erfuhren, dass es eine Schutzmaßnahme gegen die pralle Sonne ist. Die Elefanten bespritzen sich mit schlammhaltigem Wasser, der auf ihrer Haut trocknet und somit einen natürlichen Sonnenschutz bietet.

Wer in seinem Leben noch nie einen frei lebenden, ausgewachsenen Elefanten gesehen hat, dem sei gesagt, sie sind gewaltig. Und wunderschön anzusehen. Zwischen den Bullen und etwas kleineren Kühen spielten Junge und spritzten mit Wasser um sich!

Es war herrlich zu beobachten…

Zum Mittagessen fuhren wir aus dem Park heraus und weiter zu unserer nächsten Station, dem Schotia Game Reserve, einem privaten Tierreservat.

Der Unterschied zwischen einem einem privaten Park und einem Nationalpark ist:

In einem Nationalpark leben Tiere, die vorher schon dort gelebt haben. Der Park ist im Prinzip eine Schutzzone um ihren ursprünglichen Lebensraum.

Ein privates Reservat ist ein Park, in dem Tiere leben, die nicht in dieser Region beheimatet sind.

IMG_3653In diesem Game Reserve findet man beispielsweise Nashörner, Flusspferde und Giraffen, die man sonst eher in den Steppen Tansanias oder Kenias antrifft.

In offenen Safari-Jeeps traten wir die Fahrt durch den Park an.

Da die Tiere durch die ständigen Fahrten an die Fahrzeuge gewöhnt sind, kam man relativ nahe an sie heran.

Wir trafen auf zwei Nashörner und begleiteten sie ein Stück beim grasen. Der Abstand zwischen den beiden Tieren, die immerhin fast 1,5 Tonnen (pro Tier) auf die Waage bringen, lag nicht mal bei drei Metern… Es war irre und verhalf mir zu bombastischen Nahaufnahmen.

Auf unserem Weg durch den Park sahen wir Löwenbabys, die im Schutze ihrer Mutter im hohen Gras spielten.

Giraffen fraßen die Blätter der höchsten Bäume, unser Auto bestimmt um drei Meter überragend. Flusspferde lagen faul im Schatten eines gewaltigen Baumes. Das Wasserloch, in dem sie sich eigentlich aufhielten, war mit Krokodilen besetzt, von denen gerade mal die Nasenlöcher und Augen die Wasseroberfläche durchbrachen.

Überall, egal wo man hinsah, entdeckte man Neues, Lebendiges, Fremdes… es war atemberaubend und eine Erfahrung der ganz besonderen Art.

Am Abend gabs im parkeigenen Basiscamp eine warme, leckere Mahlzeit. Wir saßen alle zusammen und erzählten über den Tag.

Auf einmal kam Malcom zu uns und berichtete, er hätte soeben einen ausgewachsenen Löwen brüllen hören und wenn wir wollten, könnten wir ihn suchen.

Alle waren dabei und unter voller Beleuchtung unseres Jeeps machten wir uns im stockdunkeln auf den Weg durch den Park.

Am Tag sieht das hier alles superschön aus aber Nachts kommt eine echt bedrückende Stimmung auf. Überall raschelt es, Tiere tauchen aus dem Dunkel auf und verschwinden wieder darin.

Wer hier alleine ohne Jeep unterwegs ist, dem blüht nichts gutes, denn Nachts ist Jagdzeit für die Löwen…

IMG_3905Etwa 100 Meter entfernt sahen wir ein Augenpaar aufblitzen. Ähnlich wie bei Katzen reflektiert die Netzhaut von Löwen das einfallende Licht, was ein unheimlicher Anblick ist, wenn er aus dem üppigen Buschwerk kommt.

Wir fuhren sehr nahe heran, etwa auf fünf Meter. Das Tier war riesig, seine Mähne fast schwarz. Ich habe noch nie einen Löwen aus so einer Distanz gesehen. Wir saßen in dem offenen Geländewagen und beobachteten das Schauspiel, wie der Löwe immer näher an das Fahrzeug kam und es fast streifte.

Er passierte den Jeep und etwa 20 Meter weiter ließ er sein donnerndes Gebrüll ertönen.

Ich war hin und weg, sowas hatte ich noch nie erlebt.

Vergesst alles, was ihr im Fernseher gesehen oder gehört habt. Wer solche Töne von einem Tier in freier Wildbahn gehört oder miterlebt hat, der will in keinen Zoo mehr. Es war atemberaubend, schön und beängstigend zugleich… Es war der Hammer!

Die ganze Fahrt nach Hause erzählten wir über das erlebte und sahen unsere Bilder durch, dir wir zu Hauf gemacht haben… Es war ein irrer Tag

Eine Antwort auf „Tag 12 – Addo Nationalpark (10.03.2011)“

Hey ihr zwei,

Es freut mich ungemein, dass ihr einige meiner Tips so beherzigt habt ! :=)

@Tim

alter, was eine Huldigung 🙂 merci

Viel Spaß noch, wird jetzt nochmals alles anders 🙂
Und vergesst die Grüße an die Burga nicht.

Vadim

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