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Tag 19 – Toronto (08.09.2010)

Da wir kein Auto mehr hatten, war unser Aktionsradius etwas eingeschränkt. Aber glücklicherweise lieh uns mein Großonkel freundlicherweise noch einmal sein Auto, denn wir wollten nochmal nach Downtown, in dessen Randbezirken Chinatown und Little Italy liegen, die wir gerne noch besuchen wollten.

Also gings nach dem Fertigmachen los. Das Wetter war leider etwas unbeständig und wir wurden ein bisschen nass, nachdem wir das Auto sicher in einer Tiefgarage geparkt hatten und uns zu Fuß durch die Straßen von Little Italy aufmachten. An jeder Ecke war ein italienisches Kaffee, Pizzerias reihten sich entlang der Mainstreet und kleine Hinterhofgeschäfte boten in trüben Schaufenstern ihre Waren feil. Die Farben der italienischen Flagge, grün, weiss und rot waren allgegenwärtig, vielen Häuse waren in einer dieser Farben bemalt, viele sogar in allen dreien gleichzeitig.

Nachdem wir uns das obligatorische italienische Eis gekauft und in einem der vielen Cafés einen Kaffee getrunken hatten, machten wir uns auf nach Chinatown, das fast fließend am Ende der Mainstreet begann. Auf der einen Straßenseite war man noch im Mittelmeer-Feeling, auf der anderen herrschten chinesische Zeichen vor und Fleisch, Fisch, Obst und Früchte wurden bis weit auf den Gehweg an Ständen verkauft.

Im Gegensatz zu Chinatown in Vancouver kam dieses hier mir sehr dreckig und abgeranzt vor, zwielichtige Gestalten säumten die Seitenstraßen und abgewrackte Typen saßen auf den Gehsteigen und rauchten selbstgedrehtes Kraut, welches keiner von uns am Gerucht definieren konnte.

Natürlich herrschten die Lebensmittelläden mit ihren vielen verschiedenen Waren vor, doch hier und da standen Geschäfte leer oder waren ausgebrannt und Obdachlose suchten darin Schutz vor dem langsam immer stärker werdenden Regen.

Etwas enttäuscht traten wir den Heimweg an. Eigentlich wollten wir noch einmal zum Strand, wo uns aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte, also fuhren wir direkt nach Hause. Wir warfen noch einmal einen letzten Blick auf die Skyline, die sich im Rückspiegel erstreckte. Ich versuchte alle Eindrücke und Empfindungen an diese Stadt ein letztes Mal in mich aufzusaugen, denn ich wusste, wir flogen am nächsten Tag nach Deutschland und ich würde diese gewaltige Stadt so schnell nicht wiedersehen.

Daheim angekommen waren die Vorbereitungen zum Abendessen bereits in vollem Gange, meine Großcousine samt Familie wollte Abends noch vorbeikommen um uns zu verabschieden.

Es sprach kaum jemand beim Abendessen, alle hingen ihren Gedanken nach und jeder trauerte ein wenig, denn jetzt neigte sich unser gemeinsamer Urlaub rapide seinem Ende zu.

Nach dem Essen verabschiedeten sich die anderen, denn sie waren noch auf eine Feier eingeladen.

Gemeinsam saßen wir aber noch bis spät in die Nacht am Tisch, erzählten über alles Mögliche und genossen den letzten Abend unseres Aufenthalts.

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