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Tag 22 – Agadir–Essaouira– Casablanca (21.05.2014)

Die Nacht war kalt, wirklich richtig kalt… Ich habe zum ersten mal in diesem Urlaub in meinem Schlafsack gefroren. Als wir aufstanden war zwar die Sonne draußen und es war blauer Himmel, aber das Thermometer zeigte mickrige 19°C.

Egal, erstmal frühstücken! Nach dem Kaffee, Waffeln und Fladenbrot mit Marmelade machten wir uns dran, unser Zeug zusammenzupacken und alles zu verladen.

Heute sollte es Richtung Casablanca gehen, sozusagen das Etappenziel, das aber 600 Kilometer von Agadir entfernt liegt und bei dem gestern erwähnten Verkehrsbedingungen unter Umständen 15 Stunden dauern kann. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Es gab aber noch andere Ziele, die weniger weit entfernt waren, die als Übernachtungsplatz in Frage kämen, falls wir es wirklich nicht schaffen sollten.

IMG_9944Unsere erste Station des heutigen Tagen war die Küstenstadt Essaouira, etwa 180 km nördlich von Agadir. Die Straße führte etwa 50 km entlang des Atlantiks, wir wurden mit wunderschönen Panoramen beschenkt!

Dann machte die Straße einen Bogen ins Landesinnere, wir ließen die Küste hinter uns und erreichten bald darauf das Gebiet des berühmten Argan-Öls, für das die Küste Marokkos bekannt ist.

Und nochwas interessantes gibt’s hier zu sehen:

IMG_9881Ziegen die auf Bäumen hocken!!! Ohne Witz, manchmal hocken bis zu 20 Ziegen in einem riesen Argan-Baum! Das ist der Hit!!

IMG_9899Grund dafür ist natürlich nicht die schöne Aussicht, sondern die Tiere fressen die süßen Früchte der Argan-Bäume und lassen die Kerne fallen. Die wiederum werden zur Öl-Herstellung verwendet und müssen so nicht gepflückt werden, sondern einfach nur unten aufgesammelt. Ein Deal sozusagen!

 

Und wo wir grade bei Deal sind:

Wir kamen aus der wunderschönen Medina von Essaouira, als ein (nicht rassistisch gemeint!) wirklich pechschwarzer Typ auf uns zu kam. Der Kerl war so schwarz, sowas hatte ich noch nie gesehen!

Wir wurden mit einem Hey Meeen begrüßt und dann ging’s los:

Mit 200 Anschlägen pro Sekunde in gebrochenem Englisch versuchte er uns auf Ziegenleder gemalte Bilder zu verkaufen. Die waren mit Schnur auf Rahmen aufgezogen, sahen gar nicht schlecht aus! Das Verkaufsgespräch ging ungefähr so:

„Was soll das Ding kosten?“

„Gute Preis, beste der Stadt, 300 Dirham, aber für dich mein Freund, bist cool, 250 Dirham!“

„Alter, das ist viel zu teuer!“

„Nein, beste Preis! Wirklich!!!! Gib mir 200,-!“

„Ich glaube nicht!“

„Was ist dein Preis, sag mir dein Preis!“

„Äh, 50 Dirham“ (ich hätte noch weniger sagen sollen!)

„Meeen, das ist zu wenig, der Rahmen allein kostet 40 Dirham! Echtes Ziegenleder!“

„Dann lassen wir es!“

„Nein, Meeeeen, gib mir 120 Dirham!“

„Kollege, ich geb dir 50 und fertig!“

„Du Berber, gib mir 80 Dirham! Dann gibt’s noch ne Tüte!“

„Was soll denn die Tüte kosten?“

„10 Dirham für dich!“

Ich geb dir 50 mit Tüte und du kannst froh sein, dass du es los bist!“

„Berber, gib mir 60 und wir haben einen Deal!“

„50 stehen und gut!“

„Meeeeen, komm schon!“

Das ganze ging noch ein kleines bisschen so weiter, bis wir uns auf 54 Dirham MIT Tüte geeinigt hatten und das Teil wechselte den Besitzer! Gebraucht hätten wir es nicht, aber des Handelns wegen lohnen sich die 5 Euro schon alleine! Das macht echt Spaß und ist der Hammer, obwohl der wahrscheinlich noch immer 300% dran verdient hat… Whatever, der Spaß war’s wert!

Nach dieser erheiternden Aktion drehten wir noch eine Runde am Pier und der Promenade entlang, genossen die Sonne, das Meer und den Flair der Hafenstadt und machten uns langsam zurück zum Auto.

Unser nächstes Ziel war Oualidia, in der ein Camping neu aufgemacht haben sollte, was aber nicht sicher war. Unsere letzten Gastgeber hatten sowas gehört, aber sicher war das nicht…

Die Fahrzeit betrug fast 2 Stunden, unsere Ankunftszeit lag bei ca. 16 Uhr.

Nach ungefähr einer Stunde Fahrt entschieden wir, das wir es riskieren sollten und bis Casablanca durch fahren wollten. Zum einen würden wir ein ordentliches Stück Weg packen und hätten hinten raus mehr Zeit. Es wäre auch kein Problem, wenn es dunkel werden würde, denn das Einzugsgebiet Casablancas beginnt schon fast 50 km vor der eigentlichen Stadt und die Straßen sind alle mit Laternen beleuchtet. Dritter Punkt ist, dass wir in Casablanca eh ein Hotel nehmen müssten, da es keinen Camping im Umkreis von 80 km ums Stadtzentrum gibt.

Also dann, auf in die große Stadt!

Kurz vor Casablanca trafen wir dann auch auf die erste echte Autobahn seit 3 Wochen! Keine Kreisel, die einen ausbremsen, keine Eselkarren mitten auf der Straße, keiner der einem auf seiner Straßenseite entgegen kommt. Einfach Vollgas (maximal 120 km/h)! Zwar mit Maut aber 2 € für 60 km waren zu verschmerzen…

Gegen 8 Uhr erreichten wir die Vororte und waren eine halbe Stunde später dann im Zentrum.

Ernüchterung kam, als wir vom ersten Hotel wegen Ausbuchung abgewiesen wurden.

Ein kleines bisschen Angst kam dann beim zweiten, aber das dritte, ein Ibis, hatte dann noch ein Zimmer frei, das wir gegen halb 10 dann bezogen.

Noch ne witzige Geschichte am Rand:

Hier hat jeder Parkplatz und jeder Seitenstreifen, an dem man parken kann einen Typ in neongelber Weste, der Kohle von dir dafür bekommt, dass er dir beim Rinparken hilft und „auf dein Auto aufpasst“. Auch der Parkplatz unseres Hotels hatte so einen.

Als wir anfuhren, wies er uns schön einen großzügigen Parkplatz zu. Dann ging es um die Gebühr, die von uns zu entrichten waren.

Der Typ weigerte sich aber rigoros mit Sarah zu sprechen. Da sie aber diejenige von uns ist, die Französisch spricht, waren wir in einem Dilemma. So wurde die Sache mit Händen und Füßen zwischen uns Männern geregelt, jedes Wort, was Sarah einwarf, wurde überhört, obwohl er es verstand… Ich habe gewusst, das hier irgendwann sowas passieren kann, aber dass es wirklich passiert, das hätte ich nicht gedacht!

Schmunzelnd bezahlte ich den Parkplatz für die Nacht.

Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, entschieden wir uns noch zur Hassan-II-Moschee zu fahren. Wir wollten ein paar Nachtaufnahmen machen. Da der Weg zum Hotel mit unserem Auto nennen wir es mal „nervenaufreibend“ war, entschieden wir uns für ein Taxi.

Dann ging es an die Verhandlungen um ein Taxi. Der erste war zu teuer und ließ sich nicht runterhandeln. Der Zweite war williger, aber ich war noch nicht zufrieden. Die Hinfahrt zur Moschee gab ich nach, der Rückweg wurde neu verhandelt, bis wir beide zufrieden waren.

Der Taxifahrer fragte uns noch, was wir da machen wollten, es sei doch alles zu. Als wir ihm versuchten klarzumachen, dass wir nur Fotos von außen machen wollen schüttelte er mit dem Kopf und fuhr los

IMG_9948Witziger Weise gingen genau in dem Moment die Lichter an der Moschee aus, als ich das Stativ aufbaute. Es war 11 Uhr… Verdammt… Hätte der Fahrer uns ja sagen können (hat er wahrscheinlich, ist aber in dem Kauderwelsch aus Englisch, Französisch, Deutsch und Arabisch untergegangen).

Grinsend kam der Taxifahrer auf uns zu… Schadenfreude ist doch die schönste Freude!

Dafür holte ich noch einen Abstecher beim Mc Donald’s raus, der auf dem Rückweg lag! Mit 2 Tüten Fast Food beladen kamen wir zurück zum Hotel und machten uns über das Essen her. Nach 3 Wochen in einem Land, in dem es ungelogen nur 3 Gerichte gibt (Tajine, Couscous und Brochette), gibst du dein letztes Hemd für Burger und Co.

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Tag 21 – Agadir (20.05.2014)

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Abgammelns: Pool, lesen, sonnen,… Urlaub eben… So einmal die Woche muss das schon sein!

Deshalb gibt es heute auch nicht wirklich was zu schreiben. Passiert ist nix, außer dass der Hund der Besitzer an Tim’s Klamottenkiste gepinkelt hat. Whatever, die Kisten sind ja wasserdicht…!

Da wir euch trotzdem was erzählen wollen, berichten wir euch von etwas, was uns immer mehr auffällt, wenn man mit dem Auto unterwegs ist: der Straßenverkehr. Man kann ihn mit einem Wort beschreiben: grauenvoll!!!!!

Wir waren schon in einigen Ländern, auch in welchen mit sehr chaotischem Verkehr. Aber irgendwie hat es da Spaß gemacht, weil jeder trotzdem mitgedacht hat. So etwas wie hier haben wir noch nie erlebt. Keiner denkt von 12 bis Mittag, alle fahren wie sie wollen…

In Südafrika zum Beispiel fahren die langsameren Fahrzeuge – zumindest soweit es möglich ist – so weit wie möglich nach rechts, damit man überholen kann.

Hier fahren sie auf einer Straße die kaum breiter ist, als dass zwei Motorräder aneinander vorbei kommen, in der Mitte. So dass man ja nicht überholen kann…. Und dann tuckert man unter Umständen für 50 Kilometer hinter einem LKW her, der es nicht schneller als Schrittgeschwindigkeit den Berg hoch packt.

Das was sie am besten können ist Kurven schneiden. Die schneiden sogar Kurven, die gar nicht da sind. Letztens fuhr einer vor uns, der fuhr die ganze Zeit auf der linken Seite (also im Gegenverkehr). Wenn einer entgegen kam ging er kurz nach rechts auf seine Spur um dann gleich wieder nach links zu fahren. Was ein Spinner!!!!

Aber Fahrspuren zählen hier auch nicht. In einer Stadt mit 2 Spuren in eine Richtung wird grundsätzlich immer in der Mitte gefahren. Die Entscheidung, ob man nun die rechte oder linke Spur nehmen soll ist auch sehr schwer…

Dann ist da natürlich noch der übrige Afrika-Verkehr: Alles was 4, 2 oder auch gar keine Räder hat befindet sich gleichzeitig auf der Straße: Autos, Motorräder, LKWs, Menschen auf Eseln oder Pferden mit oder ohne Karren, Esel ohne Menschen, Kühe, Hunde, Ziegen, Kamele, Schafe, Selbstmordvögel und -echsen (Selbstmordvogel oder Echse aus dem Grund weil die immer aus dem Nichts kommen und in dem Moment, wo man vorbei fährt, quasi vor’s Auto springen)…

Das Beste ist, wenn man auf einer Straße fährt und plötzlich kommt einem ein Moped auf seiner Spur entgegen und ein alter Mann mit Esel läuft noch quer. Uns wundert es, dass wir noch keine Unfälle gesehen haben.

Dann sind da noch die Autos selbst… Total abgeschrubbte, mindestens 40 Jahre alte Karren. Jetzt wissen wir, wo unsere ganzen ausgedienten Autos landen: hier! Und die fahren die wahrscheinlich noch bis in die Ewigkeit. Ein Beweis hierfür findet sich meist in einem verschlissenen D-Aufkleber oder einem „Berliner Feuerwehr“-Schriftzug. Und nicht nur die Autos selbst werden wiederverwertet, sondern die Kennzeichen gleich mit. Auf einem europäischem Kennzeichen mit blauem EU-Symbol drucken die einfach ihre eigenen Nummernschilder. Das haben wir jetzt schon wie oft gesehen, französische, deutsche, holländische Kennzeichen, einfach die eigenen drüber gedruckt, auf einen Mercedes Baujahr 1965 genietet, ein Taxischild oben drauf und ab geht die Höllentour! Das ist Afrika!

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Tag 20 – Sidi Ifni–Agadir (19.05.2014)

Der Tag begann mal nicht heiß und verschwitzt, sondern richtig kalt und nass! Ja, ehrlich! Wenn man so nah am Meer steht bleibt es nicht aus, dass morgens alles feucht ist, Schlafsäcke, Zelt, Kissen, alles…

Whatever, auch mal ne Abwechslung! 😉

Die bösartigen 17°C machten mir da schon mehr aus, aber selbst das ist zu verschmerzen, wenn man dran denk, wohin es heute gehen sollte.

Agadir, das Paradies Marokkos! Größter Badeort, die besten Strände, Sonne pur! Außerdem hatten wir uns einen Hammer-Campingplatz rausgesucht, mit allem, was man so haben kann, inklusive Riesen-Wasserpark! Man darf sich ja auch mal was gönnen! Geplant war, dort zwei Nächte zu verbringen, mal alle Klamotten zu waschen und nochmal ein bisschen auszuspannen!

Wir tüteten also alles ein, beglichen unsere Rechnung (übrigens die Billigste überhaupt auf der bisherigen Reise: 75 Dirham = 6,80 Euro!) und brachen auf Richtung Agadir.

IMG_977620 Kilometer weiter machten wir einen kleinen Zwischenstopp am Strand, an dem uns ein Reisender berichtet hatte, dort gäbe es vom Atlantik ausgewaschene Felsen, die so hoch seien, dass man locker mit einem LKW durchfahren könnte. Sie würden den Strand überspannen und bis in’s Meer reichen…

Er hatte nicht zuviel versprochen! Als wir den Strand betraten konnten wir in der Ferne schon die Felsenbögen erkennen.

IMG_9824Beim Näherkommen erkannten wir dann die wirkliche Größe dieser Felsen. Die „Decke“ war locker 15 Meter hoch, sie überspannten den Strand auf seiner gesamten Breite und standen bestimmt noch 50 Meter weit ins Meer! Wahnsinn. Wenn man durch den ersten Bogen kommt, macht der Strand eine Biegung nach Rechts und man kann den Zweiten, noch größeren Felsenbogen erkennen. Alles eingerahmt in die morgendliche neblige Luft der Atlantikküste! Ein wirklich beeindruckender Anblick! Der Fels hatte die Beschaffenheit wie ein Riff, mit Muscheln und Sediment bedeckt, tief braun bis schwarz, an manchen Stellen sogar rötlich… Wirklich schön! Der Atlantik auf der rechten, die Sandige Steilküste mit vereinzelten Dünen auf der linken Seite und man läuft durch diese riesigen Felsbögen! So fängt der Tag doch gut an!

IMG_9879Nach einem ausgedehnten Strandspaziergang kamen wir zurück zum Auto und machten uns dann wieder auf den Weg ins 150 Kilometer entfernte Agadir, dem Juwel der Atlantikküste!

Reih an Reih stehen hier die 5-Sterne-Bunker an weißem Sandstrand, DER Badeort Marokkos und Urlaubsziel der kompletten Nord-West-afrikanischen Bevölkerung! Hier fährt jeder zum Urlaub machen und baden hin, der es sich leisten kann!

Es war schön, wirklich! Da wir jetzt nicht ganz so die Badetouris sind, hat es uns nicht sooo arg vom Hocker gehauen, aber der Flair, der von diesem Ort ausgeht, ist schon bombe! Urlaub pur! Überall Strand- und Cocktail-Bars, überall Cafes, Kneipen und Bade-Zubehör-Läden… Hier scheint das islamische Alkoholverbot außer Kraft gesetzt zu sein (Was in Agadir passiert, bleibt in Agadir)!

Unser angesteuerter Luxus-Hammer-Porno-Camping kam in Reichweite und wir erwarteten Wunder was, da wir ja den Luxus der Hotels und Resorts schon gesehen hatten.

Ernüchterung kam, als wir auf den Platz fuhren… Kein Mensch da, außer vielleicht ein bisschen Tupperware (Der Ausdruck kam von dem Pärchen auf dem Camping in Zagora, die mit Tupperware die Camper und Caravans meinten… Hat uns irgendwie gefallen und wir behalten den Ausdruck bei)…

Wir sahen vielleicht fünf Wohnmobile, alle Besitzer mit dem gleichen europäischen miesen Gesichtsausdruck, den jeder schonmal gesehen hat, der auch nur an einem Campingplatz vorbeigefahren ist. Das ist ein Volk für sich und die wollen unter sich bleiben, da werden keine anderen geduldet. Vor allem keine, die mit ihrem total verdreckten, grauen Pick-Up in die weiße, frisch gewaschene Pracht ihrer Motorhome-Siedlung eindringen wollen…

Der Platz an sich erinnerte dann auch eher an einen Camping in Europa, mit nummerierten Stellplätzen, alles auf Wohnmobile ausgelegt, mit geteerten Straßen dazwischen und riesen groß! Zwei Sanitärblocks, einem Schwimmbad mit Riesenrutschen und allem Schnick-Schnack, den man sich vorstellen kann.

Bis wir ein bisschen genauer Hinschauten.

Nur jeder dritte Stellplatz hatte einen Stromanschluss, für WoMos kein Problem, für uns schon. Das versprochene Internet funktionierte nur mit Passwort, das wir nicht hatten, und als wir uns eins besorgt hatten, merkten wir, dass es nur an der Rezeption gescheiten Empfang hatte…

Als wir Wäsche waschen gehen wollten (was mit 4 Euro zu Buche Schlug!), merkten wir, dass unser Sanitärblock abgeschlossen war, also mussten wir von unserem Stellplatz aus fast 500 Meter weit laufen, um zum nächsten Sanitärblock zu gelangen und auf’s Klo zu gehen… Irgendwie suboptimal!

Unsere Laune sank noch mehr, als wir erfuhren, dass das Schwimmbad mit den Rutschen pro Tag 10 Euro kosten sollte, obwohl unser Reiseführer anpries, dass es für Gäste des Camping für umme sei!

Genervt, abgtörnt und sauer schmissen wir die dreckige Wäsche in die Waschmaschine und gingen die gefühlten 20 Kilometer zurück zu unserem Stellplatz und hielten Krisensitzung…

Zur Auswahl stand: erstens, einfach hier zu bleiben und es auszusitzen. Oder zweitens, wir nahmen uns ein Hotel. Oder drittens, ein Off-Road-Campingplatz, der ganz nett sein sollte. Aber das hat der Reiseführer ja auch von dem hier behauptet…

Option eins war inakzeptabel, außerdem habe ich mir geschworen, dass ich nimmer lange fackele, wenn mir was nicht passt. In Norwegen (siehe unseren Block) haben wir das viel zu oft und viel zu lange gemacht, wir hätten einfach heim fahren sollen und hätten eine Menge Geld sparen können. Das sollte mir nimmer passieren!

Option zwei war gut, aber da wir kein Internet hatten, konnten wir nicht richtig recherchieren und mussten uns auf die Reiseführer verlassen. Die gaben das günstigste (gute) Hotel in Agadir mit 170 Euro pro Nacht an! Verdammt!

Option Drei war mir persönlich nicht so recht, da bisher jeder Off-Road-Camping irgendwie von keinem Off-Roader angefahren wurde und wir immer alleine dagehockt haben…

Wir entschieden uns aus einer Kombi aus Option zwei und drei, sprich, wir probieren es auf dem Camping und wenn der nix ist, in ein Hotel kann man auch um halb 10 Uhr abends noch einchecken. Vor allem in eins mit 5 Sternen!

Da unsere Wäsche fertig war, wickelten wir sie nass in ein Handtuch, packten wieder alles zusammen (wir hatten uns schon komplett eingerichtet, bis wir merkten, dass das hier Müll ist) und verließen den High-End-Luxus-Super-Duper-Mega-Camping bereits nach eineinhalb Stunden wieder…

Der verdutzte Typ an der Rezeption konnte es kaum fassen, wie wir seinen Hammer-Campingplatz nicht toll finden konnten, aber entließ uns dann mit einem Murren!

Whatever, auf dem Weg zum Camping fuhren wir mal an dem Hotel vorbei. Perfekt gelegen am Strand, ein riesen Ding, und sah auch schon echt teuer aus. Auf dem Parkplatz nur fette Autos (da hätte unser wirklich dreckiger Hilux sich bestimmt bombe gemacht, neben so einem AMG!)

Der Campingplatz war schnell erreicht und uns begrüßte ein riesiger Gelände-LKW, der schon über die Mauer des Platzes ragte. Dahinter gleich der Nächste!

Als wir einfuhren, begrüßten uns gleich die ersten Leute, der Chef persönlich war da. Er hatte schon vier Mal an der Rallye Dakar teilgenommen und war in Marokko fast eine Legende (der Grund, warum ich nicht gleich hier her wollte ist, dass meistens die Besitzer, die so in den Führern angepriesen werden, eh nicht da sind und ihren Platz von einem Einheimischen bewirtschaften lassen).

Aber hier war der Chef da und wir konnten mit ihm sprechen! Hammer!

Hammer war auch der Rest des Geländes, super saubere Duschen und Klos, alles wunderschön angelegt, geschützt durch eine Mauer, fetter Pool, Restaurant und natürlich ein ganzer Pulk von Geländefahrzeugen, vom Nissan Patrol über Unimogs bis hin zum Off-Road-LKW! Das Eldorado!!!

Warum nicht gleich so!!

Als wir aufbauten, kamen schon die Besitzer des LKW und wir kamen ins Gespräch. Franzosen, der MAN-LKW nagelneu, auf dem Weg in die Wüste!

Wir quatschten ewig… Gott sei Dank sprachen beide fließend englisch, so dass die Verständigung leichter von der Hand ging als in einem gebrochenen zusammengestückeltem französisch-deutsch-englisch-Mix. Wir sahen uns den LKW an und sie sich unseren Hilux. Unser Hilux sah gegen deren LKW aus wie ein Quad gegen unser Auto. Echt Hammer das Ding!!! Als wir ihn fragten, was so ein Teil kostet, verschlug es uns die Sprache: Für das Geld kann man sich locker ein schickes Einfamilienhaus in bester Lage in Bad Dürkheim bauen…

Irgendwann kam eine Flasche Jack-Daniels dazu,wir setzten uns an unseren Tisch, wo wir die halbe Nacht noch weiter Geschichten und Erfahrungen austauschten. Sie haben uns übrigens dann auch eine bessere Route als die von uns angestrebte vorgeschlagen. Und von jemandem der zweimal im Jahr hier her fährt, nimmt man doch gerne Tipps entgegen!

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Tag 19 – Fort Bou Jerif–Sidi Ifni (18.05.2014)

Um 7 Uhr klingelte der Wecker. Viel zu früh, aber wir wollten ja am Strand fahren und das geht nur bei Ebbe.

Nachdem wir den Rest eingepackt hatten ging es los in Richtung Plage Blanche. Auf dem Weg dort hin fanden wir auch eine andere Piste. Das ist wohl die, die auch für Wohnmobile geeignet ist. Wir nehmen alles zurück, was wir gestern gesagt haben.

IMG_9686Um 9 Uhr erreichten wir den Strand. Perfektes Timing! Nun hatten wir 25 km freie Fahrt! Es war spannend. Wenn man zu weit weg vom Wasser fährt, versackt man im Sand. Zu nah am Wasser macht man einen Bauchplatscher, was uns auch gleich mal passierte. Wir dachten wir fahren nur durch eine seichte Stelle und plötzlich spritzte das Meerwasser bis über das Auto hinweg. Wir hatten noch die Scheiben offen…
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Nach diesem kleinen Abstecher fuhren wir immer nah genug am Wasser, um nicht zu versanden aber auch nicht wieder ins Meer zu fahren.

Auf so einem guten Untergrund sind wir bisher in Marokko noch nicht gefahren. Keine Schlaglöcher, keine ausgefransten Kanten, einfach freie Fahrt…! Man glaubt gar nicht wie hart so ein Meeresboden bei Ebbe sein kann…

Nach den 25 km überquerten wir ein Oued und hatten die Wahl: Wir fahren weiter am Strand entlang oder wieder ins Landesinnere. Wir entschieden uns für den Strand, was wir nach kurzer Zeit bereuten. Dort war der Sand so trocken, dass man kaum noch fahren konnte und wir nur kurz davor waren, stecken zu bleiben. Stecken bleiben in der Wüste ist die eine Sache. Da hat man zur Not den ganzen Tag Zeit um sich auszubuddeln. Aber direkt am Meer bei wiederkommender Flut… Nicht ganz so optimal!

IMG_9715Also drehten wir um und suchten einen Weg über das Oued weg vom Strand. Mit Hilfe unseres GPS fanden wir eine Piste, die wieder ins Landesinnere führen sollte. Es ging über Sanddünen, Steine, durch Flussbetten, bis wir nach 30 Kilometern wieder die Asphaltstraße erreichten.

Wir fuhren weiter in den Süden nach Tan Tan, wo wir einen weiteren Offroad-Campingplatz ausfindig gemacht haben. Vorher wollten wir aber noch tanken und unsere Vorräte aufstocken.

Am Ortseingang von Tan Tan wurden wir das erste Mal wieder an einer Straßensperre rausgewunken. Wo wir denn her kämen. „Ah Deutschland… Bayern München, Spiel gestern gegen Dortmund: gut!!!!“ erzählte uns der nette Beamte. Und fragte uns, ob wir es gesehen hätten. Ja klar, wir haben auf der Ladefläche unseren Flatscreen stehen, wo wir jeden Abend Fußball schauen!

Mit den besten Wünschen entließ er uns weiter.

Nach unserem Tankstopp und Essen kaufen fuhren wir wieder ein Stück zurück, wieder an der Straßensperre vorbei, ein kurzes Durchwinken und dann Vollgas zum Campingplatz. Doch halt, was war das?! Da turnte schon wieder so ein Bescheuerter auf der Straße rum und winkte uns zu. Nicht schon wieder so ein Anhalter…

Als wir schon dabei waren die Fenster zu schließen und Gas zu geben sahen wir es: Es war ein Polizist mit einer Radarpistole. Verdammt, die haben uns geblitzt!

Wenn man hier in eine Ecke mit Zivilisation kommt, wird an jeder Ecke geblitzt. Man hat das Gefühl, die haben hier mal ein paar Schiffsladungen Radarpistolen bekommen und die werden jetzt natürlich benutzt. Und zwar an jeder Ecke, jeder Kreuzung und jedem Kreisel!

Nachdem wir angehalten haben, hieß uns der wirklich nette Polizist erst einmal herzlich Willkommen (was ein Hohn!) um uns danach zu fragen wo wir her kämen. Deutschland… „Ah, Bayern München, Dortmund, tolles Spiel…!“ Haben die hier nix anderes zu tun, als deutschen Fußball zu glotzen??…

Dann verlangte er sämtliche Papiere, die wir besitzen: Führerschein, Fahrzeugschein, Einfuhrbestätigung, Pass,… Es kam noch ein Kollege dazu, der uns auch herzlich Willkommen hieß und uns dann ganz stolz seine Radarpistole und die Aufnahmen zeigte. 73 km/h waren wir unterwegs bei erlaubten 60 km/h. Abzug von einer Toleranz gibt es hier nicht: 300 Dirham bitte!!!
Whatever, man ist ja im Urlaub! Gönnt man dem Marokkanischen Staat halt auch mal was!

Die ganze Unterhaltung verlief aber sehr sehr nett. Wir haben noch nie so nette Polizisten getroffen!!! Weder hier noch daheim! Es hat wirklich Spaß gemacht mit ihnen zu quatschen! Sie wünschten uns noch eine gute Reise und warnten uns, dass wir langsamer fahren sollten, es kämen noch weitere Blitzer…

Wir fuhren den geplanten Off-Road-Campingplatz an und was sahen wir da: Wieder ein imposantes Gelände mitten in den Bergen und wieder keiner da… Was ein Pech, wir dachten wir fänden Gleichgesinnte und dann sowas…

Kurzerhand entschlossen wir uns weiter nach Sidi Ifni zu fahren.

Vor uns gurkte die ganze Zeit ein Dacia rum, den wir bei der nächsten Möglichkeit überholen wollten. Doch da turnte schon wieder ein Cop auf der Straße herum. Kurzer Blick auf den Tacho: wieder zu schnell… Nicht zu viel, aber genug… Aber Gott sei Dank hatten die nur eine Radarpistole, also hat’s den Dacia erwischt. Uns haben sie nett grüßend weiter gewunken. Was ein Glück! Ab jetzt fahren wir (vielleicht) angemessen…

IMG_9753Nach einer weiteren Stunde erreichten wir einen Campingplatz direkt am Meer. Und was steht neben uns?! Ein Paar aus Römerberg bei Speyer. Natürlich haben wir uns erst einmal begrüßt, so weit weg von der Heimat, zwei Pfälzer, das ist ja mal was. Nach ein paar netten Gesprächen und Erfahrungsaustausch gingen sie in die Stadt und wir kochten etwas zu Essen.

 

Und jetzt sitzen wir hier, im Sonnenuntergang mit Blick aufs Meer, nur von der Strandpromenade getrennt. Urlaub…!

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Tag 18 – Icht–Fort Bou Jerif (17.05.2014)

Geweckt wurden wir um halb 4 morgens… Nein, nicht weil es wieder so heiß war… Diesmal ging ein dezent heftiger Wind über den Camping und hätte uns fast vom Dach gefegt… Wiedermal mussten die Zeltstangen dran glauben, die wahrscheinlich beim Absturz alle im Umkreis geweckt haben…

Ein Dachzelt ist wirklich super. Wir hätten nie gedacht, dass man sich so wohlfühlen kann und dass man wirklich gut drin schläft. Mittlerweile ist es wirklich unser Bett auf Rädern geworden. Wenn es nicht gerade stürmt… Dann ist man den Naturgewalten in 3 Metern Höhe schutzlos ausgeliefert, bzw. es ist sehr viel anfälliger als ein Bodenzelt. Da die Stangen, die die Plane stützen nicht im Boden feststecken, sondern nur im Unterbau des Zelts, gehen die beim kleinsten Wind auch gerne mal flöten…

Whatever, nachdem wir das Ausstelldach eingeklappt und das Zelt zugemacht haben (bei der Hitze lassen wir immer die äußeren Klappen auf beiden Seiten offen und schlafen nur mit den Fliegengittern), konnten wir noch ein paar Stunden schlafen. Mehr schlecht als recht, denn es schaukelte noch ganz schön, aber zumindest flogen uns keine Zeltstangen mehr um die Ohren.

Ziemlich gerädert standen wir dann auf und waren erst einmal im Restaurant frühstücken. Unser Augsburger Nachbar (der mit der Mehrfachsteckdose) sagte uns, das Frühstück sei ganz ausgezeichnet. Na ja, es war recht überschaubar: 2 Eier, ein bisschen Marmelade, 2 abgepackte Käse, ein aufgeschnittenes Baguette und Kaffee mussten zum Wachwerden reichen.

Heute sollte es nach Fort Bou Jarif gehen. Ein Campingplatz in der Nähe eines Forts das von einem Franzosen nur für Allradfahrer eingerichtet wurde. Hier treffen sich alle möglichen Afrikafahrer, auch die, für die es nach Mauretanien und weiter in den Süden geht. Da mussten wir hin! Wir freuten uns auf ein bisschen Austausch und Infos bezüglich des Plage Blanche, einem superschönen Sandstrand, an dem man bei Ebbe wunderbar entlangfahren kann. Warum? Das macht man da so, also machen wir es auch! 😉 An den sollte es morgen gehen.

Der Campingplatz war nur 150 km entfernt und so mit 2-3 Stunden locker machbar.

Unterwegs hielten wir zum „Shoppen“ und kauften frische Orangen, Bananen, Brot und gaaanz viel Wasser. Wir hätten nicht erwartet, dass unsere Hauptausgabe auf dieser Reise bei Wasser liegt. Dass man, wenn’s warm ist viel trinkt, ist klar. Aber so viel… das hätten wir nicht gedacht…

IMG_9618Die Fahrt führte uns durch den landschaftlich wunderschönen Anti-Atlas! Es ging wieder rauf und runter, durch Täler und Oasen. Es war ein Traum! Links und rechts der Straße türmten sich die schwarzen Hänge der Berge auf, davor erstrecken sich weite sandige Flächen, voll mit Palmen und Akazien. Der blaue Himmel über uns, der von keiner Wolke getrübt wurde, machte die Szene noch komplett! Fast wie im Urlaub!

Da wir uns die ganze Zeit (außer in der Wüste) mit Klimaanlage fortbewegten, und wir somit immer gleiche Temperaturen im Auto hatten, traf uns fast der Schlag, als wir mal einen Blick auf unser Bordthermometer warfen. 25°C!!!! Halb so viel wie gestern… Was zur Hölle!!!

Durch die Barriere des Anti-Atlas, also des Bergrückens, der die Sahara-Region von der Küste trennt, wird auch das Klima verändert. Die Hitze bleibt auf der einen Seite der Berge, während die Küste eher gemäßigtes Klima hat. Und das machte hier sanfte 25°C Unterschied aus!

Uns fiel noch was anderes auf. Wir hatten noch Zwei alte Brote, die vom letzten Einkauf übrig waren und leider durch unseren kleinen Magenproblem (hier nennen sie es Marrakech Express!) nicht mehr geschafft hatten zu essen. Wegwerfen wollten wir es aber auch nicht…

Gerade, wenn man sich in so einem Land bewegt wird einem bewusst in welchem Überfluss wir zuhause doch leben. Fast alles was das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat wird weggeworfen, obwohl es noch genießbar sein kann. Das schlimmste sind die Supermärkte, die frisches Obst und Gemüse, dass einfach nicht mehr schön genug ist zum Verkaufen, in die Tonne werfen. Wir haben hier bisher immer Gemüse vom Markt gekauft. Und nein, es war teilweise wirklich nicht schön anzusehen. Aber dann schneiden wir einfach die zermatschte Stellen raus und dann kann auch diese nicht so schöne Tomate in den Topf! Und der Geschmack ist tausend Mal besser als der von den schönen Tomaten aus dem Supermarkt zuhause!

Lange Rede, kurzer Sinn. Wir dachten uns, wir schenken sie einfach einem von den gefühlten 3 Million Hirten, die hier überall ihre Ziegen gassi führen.

Keine 500 Meter weiter kündigten die Knoddeln auf er Straße an, das wir bald einen Abnehmer für unser Brot gefunden hatten.

Und genauso war es. Hinter der nächsten Kurve standen auch schon die ersten Ziegen auf der Straße, da war der Hirte nicht weit und dankbar und mit vielen Wünschen nahm er unser Brot entgegen.

IMG_9635Ein paar Kilometer bevor wir den Campingplatz erreichten, ging die Straße in eine steinige Piste über. Laut Reiseführer soll sie auch für Wohnmobil oder PKW bei angepasster Fahrweise machbar sein.

Bisher war auf unsere Reiseführer wirklich Verlass. Alle aufgeführten Pisten waren annähernd genau so wie beschrieben. Aber dass hier ein Wohnmobil oder PKW herkommt: Nie im Leben. Teilweise war die Piste, die durch ausgetrocknete Flussbetten verlief, gar nicht zu erkennen. Selbst wir hatten schon einfachere Pisten erlebt und Gott ist mein Zeuge, 100 Euro für Jeden, der diese Strecke mit einem WoMo packt!

Also der Wohnmobilfahrer, der diese Strecke schon gefahren ist und sein Wohnmobil heil hin und auch wieder zurück bekommen hat, kann sich gerne bei uns melden!

IMG_9680Als wir einen Hügel runter fuhren, trauten wir unseren Augen kaum. Vor uns lag ein riesiges Campingareal, viel größer und ausgedehnter, als wir es erwartet hatten.

Wir wurden sehr nett empfangen. Da der Wind wieder Sturmausmaße erreicht hatte und wir nicht noch eine schlaflose Nacht verbringen wollten, entschieden wir uns für ein Zimmer im „Petit Hotel“. Es handelt sich um wenige Zimmer, die sich direkt auf dem Platz befinden und einfach mit einem Bett, einer Dusche und Toilette ausgestattet sind. Klein aber fein. Sehr sehr sauber und ordentlich und das erste echte Bett und echte Dach über dem Kopf seit mehr als 2 Wochen!

Das einzige was uns etwas störte: es war kein anderer Gast da! War wohl nix mit Austausch und Infos einholen. Später kamen eine Touristengruppe von Franzosen, die uns jedoch nicht wirklich was brachten.

IMG_9656Zum Thema Franzosen: Wir haben schon erwartet, dass es hier relativ viele Franzosen gibt, aber so viele???!!!! Was für die Deutschen Mallorca ist, ist für die Franzosen Marokko!Wir verbrachten den gesamten Nachmittag damit, das Auto von der Konfrontation mit der Sahara zu befreien. Überall war Sand. ÜBERALL!

IMG_9659Wir kehrten, wischten, räumten aus, kehrten nochmal, wischten nochmal und räumten wieder ein. Das gleiche beim Zelt (obwohl es nicht mal offen war, war es voll mit Sand!), von der Ladefläche gar nicht zu sprechen…

Wiedermal Öl, Wasser und Filter gecheckt, alle Schrauben nachgezogen und Lichtcheck gemacht.

 

 

IMG_9667Positiver Nebeneffekt der ganzen Aktion: Jetzt waren auch alle Boxen mal wieder aufgeräumt, die Kamera sauber und mal alle Bilder überspielt und gesichert. Stolz und kaputt gingen wir erstmal Duschen…

Sobald die Sonne untergegangen war, wurde es richtig frisch. Es hatte „nur“ noch 18°C. Ich habe das erste Mal, seit ich in diesem Land bin, eine Gänsehaut gehabt.

Da es hier (mal wieder) kein WiFi gibt (und der Strom kommt vom Generator und wird um 11 Uhr abgestellt; wir sind hier wirklich am Arsch der Welt!) wussten wir nicht, wie wir nun die Gezeiten rausfinden sollten, die wir brauchten, um überhaupt am Strand fahren zu können. An der Rezeption wurde uns aber schnell weitergeholfen, mit so einer altmodischen Gezeitentebelle. Auf Papier! Wie in der guten alten Zeit! 😉

Um 10:04 Uhr ist Ebbe, es heißt also früh aufstehen!

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Tag 17 – Erg Chegaga–Icht (16.05.2014)

Nochmal zu dem Gerücht, dass es in der Wüste Nachts so kalt wird… Wenn man tagsüber 45°C hat und nachts 20°C merkt man natürlich den Temperaturunterschied empfindlich. Aber es ist wirklich ein Gerücht, dass es Minusgrade gibt. Zumindest im Sommer nicht. Im Winter weiß ich nicht, da kann es schon Minusgrade geben, aber dann ist es auch tagsüber gerademal T-Shirt-warm…

Und was glaubt ihr, wie der heutige Tag begann? Richtig! Mit irrsinniger Hitze und einem verschwitzten Laken! Es waren draußen 34°C und es war halb 8 Uhr morgens…

Jeder, der nach einer durchzechten Nacht morgens aufgewacht ist, die Augen verklebt und sich total zum kotzen gefühlt hat, der versteht, wie es mir an diesem Morgen ging. Aber ohne Alkohol und der Schmodder in meinen Augen war Sand. Und der reichlich!

Egal, es war auf jeden Fall irre heiß!

Ich hatte gestern Abend schon die Idee, die Matratze rauszuholen und unter freiem Himmel zu schlafen, aber da war der Wind noch zu stark…

Scheint sich wohl kurz darauf gelegt zu haben, denn die vier Italienerinnen und die Guides lagen alle auf ihren Matratzen im Sand in schliefen den Schlaf der Gerechten (oder besser des Alks, denn die hatten alle zusammen ordentlich gesumpft… soviel zu Islam und so)!

Wir zogen unsere total zugesandeten Klamotten an, klopften uns den Staub ab. Wir verließen unser Zelt und uns blieb der Mund offen stehen. In diesem Moment erlebten wir die „Magic of the Desert“!

IMG_9555Das Morgenlicht tauchte die Dünen in sanftes Licht, alles um uns herum erstrahlte in Orange und Gelb… Der Mix aus Sonne und Schatten malte wunderschöne Muster in die Flanken der Dünen. Es war alles still, alles friedlich. Der Tag erwachte in dieser unwirtlichen Welt, die so bezaubern kann und doch so tödlich ist.

Aber für diesen Moment war einfach nur schön und wir genossen diesen frühen Morgen in allen Zügen!

Nach dem Genuss verballerten wir fast einen ganzen Akku der Kamera, denn mit jeder Minute änderte sich das Licht und neue Farben, Muster und Konturen erschienen in Sand der Sahara.

Es war atemberaubend

Nachdem auch der letzte im Camp seinen Rausch ausgeschlafen hatte trafen sich alle im Hauptzelt zum Frühstück.

Danach packten wir und machten das Auto fertig.

Wir fuhren los, unser Guide nahm die erste Düne und war dahinter verschwunden. Da wir aus unserer Geschichte gestern gelernt hatten fuhren wir um die Düne herum und was sahen wir da?! Natürlich, unser Freund war schon wieder am buddeln! Aber er weiß ja was er tut…

Zum zweiten mal in 24 Stunden mussten die Sandbleche herhalten (so hatten auch die sich gelohnt) und es konnte weitergehen.

IMG_9568Wir kamen aus dem Dünengürtel heraus auf eine freie Ebene, dem Lac Iriqui. Über hunderte Quadratkilometer erstreckt sich dieser ausgetrocknete See und man überall Fatamorganas in der Ferne erkennen. Die ausgedörrte Oberfläche ist steinhart und bildet das typische Muster eines ausgetrockneten Gewässers. Dazu ist die Ebene absolut flach, was mal zum rasen einlädt.IMG_9571

Wir ballerten über die Ebene und kamen nach kurzer Zeit in ein Gebiet, in dem man Fossilien in Steinen eingeschlossen finden kann. Die Landschaft hatte sich innerhalb kürzester Zeit von Dünen zu Ebene und dann zu einem Geröllmeer gewandelt. Absoluter Wahnsinn!

Wir stiegen aus, fanden schnell ein paar Steine, in denen prähistorische Fossilien eingeschlossen sind und sackten sie ein!

Mittlerweile stand die Sonne hoch am Himmel, das Thermometer zeigte entspannte 39°C.

Über Kilometer folgten wir einer echt üblen Wellblechpiste, die wirklich jede einzelne Schraube losrüttelte, die unser Auto besitzt!

Gegen 13 Uhr erreichten wir das Ende der Piste und die Straße, die in den nahegelegenen Ort Foum-Zguid führte.

An dieser Stelle merkte ich auch, dass unser Auto mehr als drei Gänge besitzt! Nach so einem Geschüttel auf glattem Asphalt zu fahren war echt eine Erlösung!

Wobei, mit Pisten ist es wie mit Tattoos:

Erst hat man voll Lust drauf und macht es. Während dessen ist es schlimm, denn es tut echt weh, aber wenn es rum und der Schorf ab ist, will man gleich wieder eins! Genauso ist es mit Pisten!

Whatever, wir erreichten den Ort, tranken noch einen frischgepressten Orangensaft (der war aber nicht so gut wie der In Marrakech, der war nämlich der Beste!!) und verabschiedeten uns von unserem Guide. Er fuhr zurück nach Zagora, wir weiter an die Küste Richtung Sidi-Ifni.

Erst einmal mussten wir tanken. Der gute Tankwart meinte es gut mit unserem Auto und pumpte ihn so richtig voll mit Sprit. Und als er eigentlich schon voll war rüttelte er mal kräftig am Auto damit noch was rein geht und dann tankte er weiter. Dann wurde wieder geschüttelt und wieder weiter getankt. Das ganze wiederholte sich fünf mal, bis wir ihm sagte, es ist genug. Ich glaube in unseren 80 Liter Tank hat er 100 Liter rein bekommen!!!

Da der Campingplatz der ersten Wahl zu weit entfernt war und wir nach so einer Tour und so einer Nacht keinen Bock mehr hatten, so weit zu fahren, disponierten wir kurzerhand um und fuhren einen anderen Platz an. Den gesamten Weg entlang der Straße begleitete uns DER afrikanische Baum schlechthin: Die Schirmakazie! Wieder einen Punkt von meiner Liste abgehakt! (Fehlt bloß noch eine Schlange… Hast nix gehört, Mama!)

Der Platz stellte sich als absoluter Glücksgriff heraus! Super Service, Internet, warme Duschen und echt billig!

Bloß das Wetter spielte nicht mit, denn dunkle Gewitterwolken zogen am Himmel auf und es war böse windig. Wir haben echt kein Glück…

Als wir alle elektronischen Geräte aufladen wollten, stellten wir fest, dass von unseren zwei zur Verfügung stehenden Steckdosen nur eine ging. Und das bei 4 Geräten und 2 Tagen Wüste und kein Strom… Da kann sich jeder an einer Hand abzählen, dass das nicht funktionieren konnte.

Netterweise lieh uns unser Augsburger Nachbar seine 4-fach Steckdose (für’s Nächste Mal merken: Mehrfachsteckdose MUSS mit!!!) und erzählte uns gleichzeitig, dass sie gerade von Sidi-Ifni kämen und es dort recht frisch war… Wie sehr wir uns nach „frischen“ Temperaturen sehnen! Mal schauen, was uns die nächsten Tage für Wetter an der Küste erwartet…

Wir klappten das Zelt auf, ließen es aber wegen des Windes noch zu und gingen erstmal duschen. Und wie durch ein Wunder waren die Wolken um uns herum gezogen, der Wind abgeflaut. Es kam sogar noch die Sonne raus.

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Tag 16 – Zagora–Erg Chegaga (15.05.2014)

Oh Mann, der Tag fing ja gut an. Ungefähr um 4 Uhr morgens meldete sich die Tajine des gestrigen Abendessens zu Wort und ich dachte, ich müsste sterben… 50°C in dem Zelt, dazu Schweißausbrüche aufgrund von Magenkrämpfen und ein Bett in 3 Meter Höhe… Keine gute Kombination!

Whatever, für alle die die Chemie-Klo-Geschichte kennen, das Teil war noch nicht im Einsatz. Wir fahren so viele Pisten, dass es mir lieber ist, das Ding bleibt leer. Und ich habe gleichzeitig ein anderes Syndrom überwunden!

Auf alle Fälle ging es mir echt dreckig und in ein paar Stunden ging unsere Tour in die Wüste los!

Die deutsche Pharmaindustrie musste nachhelfen…

Nach ein paar wenigen unruhigen Stunden Dämmerschlaf klopfte es an unser Top… Was zur Hölle???!!!

Ich kletterte aus dem Zelt und da stand ein Typ mit genau meinem Auto in der Hand! Aber ganz genau mein Auto! Der Hammer!!!

Da er sofort sein Geld wollte, ich aber den Deal mit dem anderen Typ hatte und er sich auch nicht belabern ließ, bezahlte ich den Automann im Voraus und wollte mir gleich um halb 11 mein Geld zurückholen!

Wir luden gerade die letzten Sachen ins Top, da erschien auch schon der Andere mit einem Mitsubishi Pajero um uns abzuholen. Er war pünktlich, das musste man ihm lassen!

Und ab ging die Fahrt, erst über die Straße raus aus Zagora und rein ins Dra-Tal, einer weiten Ebene, die dann an die Erg Chegaga angrenzt.

Wir bogen von der Straße ab und fuhren durch ein Dorf, das auf keiner Karte verzeichnet ist. Allein aus diesem Grund hat sich die Tour schon gelohnt, denn mal zu sehen, wie die Menschen in so einem Kaff leben ist schon allein Gold wert und bekommt man niemals mit, wenn man einfach so durchs Land reist, denn diese Dörfer kann man einfach alleine nicht finden…

Auf diese Weise durchfuhren wir zwei Dörfer und machten an einem traditionellen Markt halt. Wer denkt, das klingt schwer nach Kaffee-Fahrt, der irrt! Wir bestanden darauf, kein Kommerz, und daran hielt er sich auch. Er fragte immer vorher und wir machten nur, was wir wollten!

Bisher nicht schlecht!

IMG_9315Das Thermometer stieg auf bahnbrechende 50°C (sowas ist echt unmenschlich, das gönne ich keinem, sowas mal zu erleben) und wir machten Siesta in einem Hotel mit kalten Getränken und Klimaanlage. Wir wollten die Autos schonen, denn bald darauf ging es in die Wüste!

Die Erg Chegaga ist eigentlich eine Stein- und Geröllwüste, die aber auch zum Teil wandernden Dünengebiete hat.

Es war der Wahnsinn, zuerst auf Piste und dann auf dem heißen, gelb-orangen Sand der Sahara zu fahren. Wir fragten, ob wir Luft aus den Reifen lassen sollten, aber nein, kein Problem. Er wüsste, wo man fahren kann, damit man das nicht braucht… Okay… Wir werden sehen und legten schonmal den Kompressor bereit.

Aber es funktionierte alles prima! Wir pflügten durch den Sand, über Dünen, immer irgendwelchen Reifenspuren nach, die vor uns schon mal einer hier hinterlassen hatte. Die Dünen würden immer höher und bald waren wir komplett von ihnen umgeben, wohin man blickte, nur Sand!

Ein absolut irres Gefühl und eine Erfahrung, die ich niemals vergessen werde!

So ging es den ganzen Nachmittag, bis wir am Camp eintrafen, das unser Nachtlager werden würde.

Wir bekamen ein Zelt zugewiesen und konnten ausladen. Der Abend stand zur freien Verfügung, was auch immer wir machen wollten. Für später war noch Abendessen und ein bisschen Programm mit Musik und so angesetzt, aber alles keine Pflicht, nur wenn wir wollten!

Gleichzeitig mit uns kamen auch vier Italienerinnen auf Kamelen an, die die Zelte neben uns bezogen. Als wir so vor unserer Bleibe saßen, kam der Guide und frage uns, ob wir auch mal richtig hohe Dünen fahren wollten! Eigentlich schon, aber der Reifendruck, Kompressor…

Ach was, kein Problem, er wüsste was er tut!

Okay, dann gerne!

Wir fuhren also los, die erste höhere Düne drüber und auf der anderen Seite wieder runter. Und aus war’s…

IMG_9450Wir steckten bis zur Radnabe im Sand, keine Untersetzung, keine Sperre half noch…

Witziger weise steckte 15 Meter weiter auch er fest. Eigentlich nur er und wir danach, weil wir anhalten mussten, sonst wären wir ihm reingefahren!

So kamen dann auch mal unsere Sandbleche zum Einsatz und 20 Minuten später waren die Kisten wieder frei.

Da uns das genug Dünen für heute waren drehten wir um und fuhren zurück zum Camp. Auf dem Weg fuhr er sich nochmal fest, kam aber von alleine wieder raus… Aber er wusste ja was er tat…

Wir waren noch nicht ganz zurück am Camp, da kam ein heftiger Wind auf. Es war den ganzen Tag gewittrig, aber wir fuhren scheinbar immer davor her. Jetzt holte das Wetter uns ein und traf uns mit voller Wucht.

Ein Sandsturm ohnes Gleichen zog über das Camp hinweg, alles, was man nur kurz raushielt wurde sandgestrahlt. Wieviel Pech kann man eigentlich haben… Zweimal in der Wüste und zweimal Sandsturm… Das Auto war alleine vom Aussteigen voll mit Sand, überall und jede kleinste Ritze verirrte er sich… Das bekommt man bestimmt nie wieder raus!

Genauso schnell wie der Sandsturm da war, war auch die Sonne verschwunden und man hörte nur noch das rauschen des Windes, der an dem Zelt-Camp zog und rüttelte.

Den ganzen Tag überstand ich, aber jetzt musste ich nochmal die Imodium zu Hilfe nehmen. Wir gingen zum Essen ins Hauptzelt, wobei essen übertrieben ist, denn ich bekam keinen Bissen runter. Es gab Tajine… Wenigstens aß Sarah was, sonst hätte ich mich zutode geschämt, denn es gab reichlich und es wurde extra mit dem Pick-Up aus Zagora rangekarrt!

Auf die Nachfrage, ob es nicht schmecke, antwortete ich, ich hätte es mit dem Magen.

Da wüsste er ein altes Berber-Hausrezept:

Eine Hand voll Kümmel mit Wasser runterspülen. Danach bitte auf den Bauch legen und unter vielen Erklärungen was er tat, massierte er meinen Rücken. Besser gesagt hatte ich das Gefühl, er wolle mir das Fleisch abziehen, denn er zog entlang der Wirbelsäule immer wieder die Haut zusammen und drückte sie fest nach unten!

Witzigerweise weiß ich nicht, ob es an der Berber-Voodoo-Heilkunst oder an der deutschen Pharmaindustrie lag, aber meine Beschwerden waren so gut wie weg… (genauer Wortlaut nach Beipackzettel: „ungeformter Stuhl“ erledigt!)

Normalerweise verfügte das Camp über Solarenenergie, die aber genau in dieser Woche ausgefallen war. Somit gab es keinen Strom…

Der fehlende Strom wurde durch Kerzen ersetzt und jeder kann sich vorstellen, dass es in einem Duschraum, in dem 10 Leute duschen und der nur durch Kerzen beleuchtet wird entsprechend warm ist. Dazu kam noch die nicht unerhebliche Hitze von 50 °C über den Tag und schon hatte man eine Sauna! Das Wasser kam auch Tanks an der Seite des Gebäudes, die wahrscheinlich Anfang 1990 das letzte mal befüllt worden waren. Jeder kann sich vorstellen, wie das Wasser roch, dass in kleinen Rinnsalen aus dem Duschkopf rann. (Das ist wirklich keine Übertreibung, fragt Sarah wenn wir wieder daheim sind und nicht an einer Salmonellenvergiftig gestorben sind!)

Eigentlich hätten wir uns das Duschen auch schenken können, denn man machte einen Schritt vor die Tür und war wieder total voll mit Sand…

Unser großes Ziel dieses Trips war, die Sterne in der Wüste zu sehen… Ziel verfehlt, denn außer Sand, war nix zu sehen.

Da es unerträglich heiß war in den Zelten, sogen wir es vor, uns an eine Windgeschützte Seite eines Duschgebäudes zu setzen und räumten gleich mal mit dem Gerücht auf, dass es Nachts in der Wüste Minusthemteraturen gibt. Wir saßen bei entspannten 25°C in einem Sandsturm mitten in der Wüste… Aber irgendwie war es auch witzig… Nach ca. zwei Stunden ließ der Wind nach, der Sturm legte sich und es klarte ein bisschen auf. Wir sahen ein paar Sterne, den Vollmond und noch ein paar Wolken.

Es war auf einmal so lauschig, dass ich einschlief. Erst als Sarah aufstand und zum Zelt ging wachte ich auf und folgte schlaftrunken…

Es waren mindestens 60°C in dem Zelt..

Whatever, soviel zu kalt in der Wüste…

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Tag 15 – Ouarzazate-Zagora (14.05.2014)

Der Tag begann wie der gestrige aufgehört hat: Viel zu heiß! Es ist schon echt eklig, wenn man vom Schwitzen wach wird….

Schnell zusammen gepackt und dann ging es nach Zagora.

Wir hatten auf dem Campingplatz in Marrakech mit den zwei homburger Bikern im Pool die These aufgestellt, dass es hier Leute gibt, die einfach so „wachsen“.

Gemeint sind die, die einfach so auftauchen, wie weit auch immer du in der Pampa stehst.

Kaum hältst du an, um eine zu rauchen oder was aus der Kühlbox zu holen, da steht schon einer neben dir und bettelt. Wo der herkam, keine Ahnung… Er war einfach „gewachsen“!

Und witziger Weise „wuchsen“ auf der Straße nach Zagora gleich Zwei! Die waren einfach da und standen auf der Straße und wollten uns anhalten.

Dem Ersten tat ich noch den gefallen und ließ das Fenster runter. Er wolle was zu trinken… Und ob wir ihn mitnehmen könnten! Wasser kein Problem, aber mitnehmen ist schlecht, wir haben keine Rückbank… Er zeigte auf den Dachträger… Sorry, keine Chance, das war uns zu heiß und wir ließen ihn mit einer Flasche Wasser stehen.

Den Zweiten hätten wir fast überfahren, weil er nicht von der Straße gehen wollte und wir keine Lust hatten anzuhalten…

Von Zagora aus wollten wir es noch einmal mit der Wüste versuchen. Der letzte Versuch ging ja gehörig in die Hose, mit Sandsturm, Gewitter und was sonst nicht so alles!

Jetzt wollten wir es noch einmal versuchen und die Piste parallel zur algerischen Grenze von der Erg Chegaga bis in die Erg Chebbi fahren.

Für die 150 km nach Zagora brauchten wir 3 Stunden. Hier gibt es halt keine Autobahnen. Selbst die Nationalstraßen gleichen manchmal einem Schweizer Käse. Der Rand ausgefranst wie eine Briefmarke und Schlaglöcher so groß wie Busreifen… Da sollte man sich überlegen, ob man die erlaubten 100 km/h überhaupt ausnutzen möchte.

IMG_9190Bevor wir zu unserem ausgesuchten Campingplatz gefahren sind, wollten wir noch kurz bei einer Werkstatt vorbei. Wir erfuhren daheim schon von der Werkstatt, danach am Hafen von Almería und dann auf dem letzten Camping. Der Betreiber ist eine Legende, auf vielen Autos denen wir begegnet sind, ist sein Aufkleber. Chez Ali Nassir Mechanique in einem Rallye Emblem mit Paris-Dakar-Logo.

Und tatsächlich hat Ali auch schon bei der Rallye mitgeschraubt und gewerkelt, was etliche Zeitungsausschnitte in seiner Werkstatt bezeugen.

Eigentlich wollten wir nur wegen einem Aufkleber zu ihm und mal schauen, was das für eine besondere Werkstatt ist, aber auf diesem Wege könnte er sich ja den kleinen Problemchen mit unserem Nebelscheinwerfer ansehen.

Wir haben bereits im Internet geschaut, was Ersatz zuhause kostet: 430 €!!! Soviel wollten wir dann doch nicht ausgeben und versuchten es bei Ali.

Als wir dort ankamen, wurden wir direkt in Empfang genommen. Und zwar auf einem Mofa an irgendeiner Kreuzung in Zagora. Heftig winkend und lachend fuhr er hinter uns her zu seiner Werkstatt, die zwei Straßen weiter liegt.

Herzlichst wurden wir begrüßt, über die Ehrbekundungen hat er nur gelacht und kaum das wir es erzählt hatten, fehlte schon der Unterfahrschutz.

IMG_9182Ali fackelte nicht lange und ging in sein „Schrottlager“ hinter der Werkstatt. Als wir ihm folgten und das Lager betraten staunten wir nicht schlecht: Dort standen zwei Nissan Geländewagen oder das was davon noch übrig war. Man sah direkt dass es sich um einen Dünenunfall handelte. Total zerstört und eingedrückt. Ali erläuterte uns dann, dass sich die Autos mehrfach eine Düne hinunter überschlagen haben, versicherte uns aber, dass den Insassen nichts passiert sei. Die Autos aber waren Totalschaden.

Während wir die Wracks betrachteten und dabei gehörig Respekt vor der Wüste bekamen, fand Ali einen Nebelscheinwerfer aus irgendeiner Stoßstange in seinem Schrotthaufen. Schnell hatte er ihn ausgebaut und uns versichert, dass er bei uns passen müsste.

IMG_91875 Minuten später war die halbe Front abmontiert und es ging ans „Anpassen“. Da es sich nicht genau um den selben Scheinwerfer handelte, wie wir ihn haben, wurde ein bisschen hier geflext, da gebohrt, geklebt, abgeschnitten,… . Das ist Afrika: Was nicht passt, wird passend gemacht.

Während wir dort bei über 40°C im Schatten saßen laberte uns ein Typ an: Wo wir doch herkommen und wo wir hin wollen und das übliche Gelaber halt.

Wir erzählten ihm von unserem Plan, dass wir die Piste fahren wollten. Er wäre Anbieter von Wüstentouren und wenn wir wollten, könnten wir uns nach der Reparatur mal in seinem Büro unterhalten… Wir denken mal drüber nach….

Kaum war der eine weg, kam der nächste… Der hielt Modellautos in der Hand, geschnitzt aus Palmenholz. Sahen irgendwie echt cool aus. Was er dafür wollte… 50,-… Euro!

Alter, hörst du die Einschläge noch? 50 Euro!!!

Okay, was ist mein Preis?!

10 Euro, oder 100 Dirham (Umrechnungskurs 1:11)!

Oh Mann… Familie, Kinder, kein Essen, Miete… (die übliche Leier!)

Am Schluss waren es 35 Euro, aber dafür sollte er mein Auto genauso machen, wie es war… Mit Träger, Ersatzrad, Dachzelt, Scheinwerfer, etc.

Alles klar, Hand drauf!

Und weg war der Typ, eigentlich dachte ich, er wollte noch Fotos machen oder so, damit er das auch hinkriegt, aber gut. Hab ja noch nicht bezahlt. Wir werden sehen!

IMG_9228Mittlerweile war dann auch der Scheinwerfer „eingepasst“ und funktionierte. Noch schnell Kardanwelle abschmieren und schon kam die Rechnung: 40 Euro, bzw. 400 Dirham!

Wie geil ist das denn!

Nicht nur, dass wir einen neuen Scheinwerfer hatten und der von Großmeister Ali Nassir persönlich montiert wurde, nein, es hat auch noch so gut wie nix gekostet!!! Und Aufkleber gab’s gleich sechs Stück!

Das böse Erwachen kam dann aber, als wir im Büro des anderen Typen saßen, um mal bei einem Tee über die Tour-Geschichte zu quatschen…

540 Euro für eine 2-Tage-Tour durch die Erg Chegaga. Also genau die andere Richtung, die wir eigentlich geplant hatten.

Hätte aber auch Vorteile:

Durch die Routenänderung hätten wir einen Haufen Kilometer gespart, uns würde ein Assistance-Car zur Verfügung stehen, das uns hilft, wann immer wir Hilfe brauchen und wir würden richtig weit in die Dünen fahren, dort in einem Berber-Camp übernachten und am nächsten Tag über Piste zurück in die Zivilisation.

Hmmm…

Verdammt, was geht denn da am Preis?

– Ach, Kinder, Familie, Freunde, kein Geld, blablabla…

Zum Schluss waren es 400 Euro und er würde mein Palmenholz-Auto bezahlen, insofern es wirklich wie vorgestellt aussehen sollte… Er würde uns morgen um halb 11 abholen… Naja, wir werden sehen, was das gibt!

IMG_9325Ein bisschen zerknirscht, weil wir jetzt doch eine „Touri-Tour“ gebucht hatten, fuhren wir zum Campingplatz und trafen dort zwei Braunschweiger, die mit ihrem 13 Monate altem Kind und einem riesigen Off-Road-LKW standen. Die Zwei sind für ein Jahr unterwegs, teilweise Nordafrika, teilweise Europa. Wir unterhielten uns den ganzen Abend, es war echt super lustig!

 

Irgendwann sind wir auf die Idee gekommen, wir könnten ja unserem Glück auf die Sprünge helfen und mal Skorpione suchen gehen. Wir hatten alle noch keine gesehen, also machten wir uns mit Taschenlampen auf die Suche…

Und tatsächlich fanden wir einen… Hab gedacht, die wären größer…IMG_9242

Whatever, wenigstens mal einen Skorpion gesehen! Wieder was von der Liste abgehakt! 😉

 

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Tag 14 – Marrakech–Ouarzazate (13.05.2014)

Nachdem wir aufgestanden und eingepackt hatten, nutzte ich noch einmal die schöne, warme, angenehme Dusche, um mir den Schweiß der letzten Nacht abzuwaschen. Da wir jetzt wieder Richtung Sahara unterwegs sein werden, musste ich jede Chance auf Luxus nutzen, die sich mir bot.

Wir verabschiedeten uns von allen und fuhren los, erstmal nach Südosten, denn dort lag ein Pass, den wir noch mitnehmen wollten.

Der Tizi n-Tishka schlängelt sich die Hänge des Atlasgebirges bis auf knapp 2200 Meter hinauf und ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen des Landes.

In steilen Windungen und Serpentinen führt die Straße stetig bergauf bis auf die Passhöhe, dort steht ein Gebäude, von dem man einen sagenhaften Blick ins Tal haben soll. Da aber der gesamte Parkplatz voll von Reisebussen stand, ließen wir den Blick aus, den wir auf dem Weg nach oben auch schon zur genüge hatten und fuhren weiter zum nächsten Touri-Ziel, dass auf dem Weg in die Sahara noch auf dem Weg lag:

Ait Ben Haddou, die rote Stadt.

Diese Stadt diente etlichen Filmen als Kulisse, darunter zum Beispiel Sodom und Gomorrha oder Gladiator.

IMG_9103Um dieses Ziel zu erreichen, mussten wir eine 60 km lange Straße bezwingen, die teilweise aus Asphalt, teils aus Piste bestand. Die schlimmste Art des Belages in diesem Land. Denn dort, wo Asphalt auf Piste trifft, ergeben sich Abbruchkanten, die ganz schnell mal die Reifen aufschlitzen können!

Wir quälten uns also diese „Straße“ entlang, bis die rote Stadt vor uns auftauchte.

In den Hang eines Sandsteinberges gebaut, erstrahlt die gesamte Stadt in leuchtendem Rot. Die Gebäude, alle samt aus rotem, gestampftem Lehm erbaut, sind treppenförmig dem Hang entlang errichtet worden und ergeben das typische Wirr-Warr aus Häusern, für das alte arabische Städte berühmt sind.

IMG_9137Auch hier türmten sich die Touris und die dazugehörigen Busse verstopften die Straßen, deshalb fuhren wir ein Stück weiter auf eine Anhöhe, um uns mit dem Teleobjektiv nicht ganz so heftig abzuquälen als die ganzen andern, die sich mit ihrer Mini-Knipse den Platz mit hunderten anderer teilen mussten.

Auf dieser Anhöhe standen dann auch schon ein paar Motorradfahrer, die die gleiche Idee hatten wie wir.

Apropos Motorradfahrer… Was wir hier Motorradfahrer auf ihren Böcken sehen ist der Wahnsinn. Alles Overlander, alle auf riesigen BMWs, KTMs und wie sie alle heißen, vollgepackt bis oben hin reisen sie durchs Land… Genau wie wir, bloß mit 10% unseres Platzes. Wir fragen uns wirklich, wo die ihre ganzen Sachen hinstecken oder welche Sachen die mitnehmen, denn allein unsere Zusatzbeladung ohne Zelt und Top wiegt schon so viel, wie eines dieser Motorräder… Whatever nur so ein Gedankengang, könnte ja auch einfach mal einen fragen, wenn ich ihn auf dem Camping sehe…

Nach weiteren zwei Stunden Fahrt erreichten wir die Stadt Ouarzazate, in der wir einen Zwischenstopp machen. Der erste Campingplatz mit Toilettenpapier und Seife auf dem Klo! Auf den bisherigen Campingplätzen musste man immer seinen halben Hausstand mit auf Toilette schleppen, wenn man ein Geschäft verrichten wollte.

Morgen geht’s dann hoffentlich fit und ausgeschlafen nach Zagora. Von dort startete einst die Paris-Dakar-Rallye in die Weiten der Sahara, genau der Route folgen wir auch!

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Tag 13 – Marrakech (12.05.2014)

Morgens, halb 10 in Marrakech… 32°C! Die Frisur sitzt (dank Barbier!!)

Den Plan, den Tag in Marrakech zu verbringen haben wir ganz schnell über Bord geworfen. Bei dieser Hitze war das nicht auszuhalten. Vielmehr rief der Pool, an dem wir es uns dann gemütlich machten.

Eigentlich war geplant, den Vormittag am Pool abzuhängen, dann mit dem Taxi in die Stadt rein, alle Sehenswürdigkeiten abklappern und dann in der Abenddämmerung nochmal auf den Platz Jemaa el Fna. Trotz unseren Erfahrungen von gestern übt der Platz eine unheimliche Anziehungskraft aus… Irgendwie wie ein offener Bruch, ekelhaft, aber man kann nicht wegsehen! 😉

Aber wie schon gesagt, die Hitze machte an den gesamten Plan einen Haken und wir verlängerten den Teil mit dem Pool auf unbestimmte Zeit. Wir dachten uns, wir könnten ja auch mal Urlaub in so einem Urlaub machen…

Wir glaubten unseren Ohren nicht, als wir so dalagen und dösten… Das war doch deutsch… Die ersten Deutschen, die wir trafen.

Zwei Motorradfahrer, die eine ähnlicher Route nahmen wie wir. Sie waren gezwungen, hier ein paar Tage Rast zu machen, da einer von ihnen schweren Sprühstuhl und dazugehörige Beschwerden hatte. Die zwei kamen zwar aus dem Saarland, aber für Deutsche im Ausland zählt das Land, nicht der Ort!

Wir quatschten den halben Tag, die Temperaturen stiegen auf ihr bisheriges Maximum (und die höchste Temperatur, die ich jemals erlebt hatte!) von 47°C im Schatten! Absoluter Irrsinn! Es war außerhalb des Pool unmöglich auszuhalten, selbst im Schatten. Dazu blies ein Wind, der so heiß war, als würde man die Tür des Backofens öffnen.

Gegen 18 Uhr ließ die Hitze ein wenig nach (nur noch 40°C). Wir entschieden uns, duschen zu gehen und es doch mal mit der Stadt zu probieren.

Die Rezeption des Campingplatzes rief uns ein Taxi, das uns in die Stadt bringen sollten.

Erschienen ist ein Mercedes-Benz, keine Ahnung wie alt, mit sage und schreibe 984.032 km auf dem Tacho.

Was bei uns schon längst auf dem Schrottplatz verrottet, wird hier noch 2 Millionen Kilometer weitergefahren!

Keine Gurte mehr, kein einer funktionierender Stoßdämpfer, Boden durchgerostet und riesige Risse in der Scheibe…

Das war eins der Highlights, auf die ich mich in den Städten Marokkos gefreut habe: Taxi fahren!!!

Aber das, was wir erlebten, überstieg unsere komplette Vorstellungskraft. Man kann sich nicht vorstellen, was aus so einer alten Maschine rauszuholen geht, wenn man nur die Gänge weit genug hochzieht!

IMG_8878Der Verkehr in einer Metropole wie Marrakech ist sowieso irrsinnig, aber die Fahrt in diesem Taxi war legendär!

Statt zu Bremsen wird gehupt, Rechts überholt, ohne Blinken Spurwechsel, durch den Kreisel in dritter Reihe, überholt über den Seitenstreifen, viiiiiieeeeel zu hohe Geschwindigkeit, keine Gurte und die ganze Zeit mit uns gequatscht und nicht auf die Straße geschaut… Ich kam aus dem Grinsen kaum noch raus! Sarah war etwas fahl, aber das hat sich gelohnt! Dagegen war die Taxifahrt gestern in einem schäbigen NEUEN Dacia Logan eine Fahrt ins Altersheim.

In der Stadt angekommen, traf uns der volle Hammer der Hitze des heutigen Tages. Hier war es nicht nur heiß, sondern fast unmenschlich drückend, da die Häuser die Hitze speicherten. Wir waren eh schon geschwitzt von der Fahrt im Taxi (Sarah der Fahrt und ich der fehlenden Klimaanlage wegen!) Die Anzeige vor einer Apotheke zeigte 42°C an, wir gingen fast kaputt…

Und wir hatten noch die Kamera mit riesen Tasche dabei, die auch getragen werden wollte.

Im Schnelldurchgang hakten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ab und gingen danach sofort auf den Jemaa el Fna, um uns mit frischgepresstem O-Saft zu versorgen, natürlich den Besten im ganzen Land! 😉

Ob es an der Hitze oder der Dehydrierung lag, er war wirklich der Beste und erst nach dem zweiten Glas konnten wir uns von dem Stand losreißen.

Wir tranken einen Tee im selben Cafe wie gestern, in dem wir mit Handschlag und „mein Freund“ begrüßt wurden!

IMG_8980Danach zogen wir noch ein bisschen durch den Souk (Händlerviertel einer jeden Stadt in Marokko) um vielleicht ein paar coole Bilder einzufangen. Aber den Plan gaben wir auch relativ schnell wieder auf, denn in den kleinen Gassen und verwinkelten Wegen stank es zum Himmel… Weiß der Geier, was das war, aber roch nach einer Mischung aus Abgasen, Schweiß, Urin, Schimmel und Müll…

Außerdem wurden wir fast von wild gewordenen Rollerfahrern überfahren. Die donnern in einem Abstand an einem vorbei in einer Gasse die so schmal ist, dass man sich von einer Straßenseite zur anderen die Hand geben kann. Und auch hier: anstatt bremsbereit liegt die Hand auf der Hupe. Wenn die Hände überhaupt am Lenker sind, viele fahren auch freihändig. Oder zu viert auf einem Roller… Man glaubt gar nicht, was oder wen man da so alles drauf transportieren kann.

Jeder Fahrlehrer oder Polizist in Deutschland würde hier die Hände über dem Kopf zusammen schlagen…!

Also schnell wieder zurück Richtung Platz… Der Barbier, an dem wir vorbeikamen, erkannt auch auf den ersten Blick seine Handarbeit und wir quatschten kurz in zwei verschiedenen Sprachen… Er arabisch, ich deutsch, aber irgendwie haben wir uns verstanden und uns wie alte Freunde verabschiedet! War irgendwie witzig…

Zurück auf dem Platz gab es den nächsten witzigen Moment, als mir ein kleines Mädchen eine Packung Tempos hinhielt. Ich staunte nicht schlecht als sie auf einmal 15 Dirham (1,50 €) sagte… Kinder, die Tempos verkaufen…

Die machen hier Kohle mit allem. Man hat das Gefühl,die gesamte Stadt mit all ihren Bewohnern wollte einen abrippen…

Wir flüchteten wieder in das Cafe, da dort auch Essen angeboten wurde und wir aßen die beste Tajine der ganzen Stadt! 😉

Nein, im Ernst, war wirklich der Hammer!!! Hackfleisch mit Käse überbacken und Brot! Wirklich Bombe!

Die Taxifahrt nach Hause war genauso witzig wie der Hinweg, bloß noch ein bisschen nervenaufreibender, da es dunkel war! Das gibt dem Ganzen einen ganz besonderen Reiz! Der Fiat Uno, Baujahr 1987 hatte die 1-Millionen-Marke bereits geknackt! Merkte man aber nur bei den tieferen Schlaglöchern, wenn die Stoßstange auf dem Asphalt aufschlug! 😉

Whatever!

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